Interview
Auf dem Weg zur Präsidentschaft
Am 1. Juli 2020 wird Holger Knaack als erster Deutscher das Amt des RI-Präsidenten übernehmen – das Rotary Magazin begleitet ihn bei seinen Vorbereitungen.
Herr Knaack, Sie sind spät dran, gut neun Monate! Normalerweise startet ein RI-Präsident mit den Vorbereitungen sofort nach der Wahl als President nominee, also im August und damit zwei Jahre vor Amtsantritt...
Durch die Krankheit und den Rücktritt von Sushil Gupta konnten die Neuwahlen erst im April stattfinden. Aber die gute Nachricht ist: Durch die jährliche Präsidenten-Rotation sind die Abläufe standardisiert und das RI Headquarter in Evanston ist bestens vorbereitet.
Vermutlich sind einige Entscheidungen schon getroffen, ohne dass Sie darauf Einfluss nehmen konnten?
Ja, und einige davon sind unumkehrbar – oder lassen sie sich nicht sinnvoll umgestalten. Dazu gehört auch die personelle Auswahl, zum Beispiel die Mitglieder und Verantwortlichen des Committee, das die „meine“ Convention 2021 in Taiwan durchführt. Allerdings sind sie alle erfahrene Rotarier, mit denen ich gut zusammenarbeiten kann. Einzig eine Ernennung habe ich geändert: Mein persönlicher Referent, der sogenannte Presidents Aid, wird Andy Smallwood aus Houston sein. Mit ihm habe ich ein Jahr zusammen im Board of RI Directors gesessen. Er war auch mein Vorgänger als RI-Schatzmeister und ich habe eine Menge von ihm gelernt. Andy ist nicht nur ein guter Berater, er wird mich auch bei einigen Komitees im RI-Headquarter vertreten, so dass ich immer aus erster Hand über deren Arbeit informiert sein kann. Ein weiterer Grund ist, dass unsere Frauen gut befreundet sind – Susanne und ich haben schon immer alles zusammen gemacht und sie wird mich auch im Präsidentenamt begleiten.
Sie werden in den nächsten zwei Jahren sehr viel reisen, gerade ging es nach Taiwan – weswegen?
Wir haben uns die Veranstaltungshallen sowie Stadt und Sehenswürdigkeiten angeschaut, denn natürlich ist es wichtig, die handelnden Personen im Host Organization Committee (HOC) kennenzulernen und ein Gefühl für den Spirit von Taiwan und Taipeh zu entwickeln. Bis Ende August muss das Convention-Motto stehen, damit die weltweite Werbung vorangetrieben werden kann. Beim nächsten Besuch werden wir dann einen Promotionfilm drehen – ähnlich dem für Hamburg.
Als Chair des Hamburger HOC kennen Sie zum Glück die einschlägigen Convention-Herausforderungen... Welche der vielen anderen RI-Ämter aus Ihrer Vergangenheit erweisen sich nun ebenfalls als nützlich?
Mein Einsatz als Assistant Moderator der International Assembly in 2018 – der Schulung für alle Governor – von Past-Präsident Barry Rassin. Außerdem das Amt als Moderator für die Assembly des jetzigen RI- Präsidenten Marc Maloney. Im Januar 2020, wenn dann ich die Assembly in San Diego leite, wird Jennifer Jones als meine Moderatorin fungieren, übrigens ebenfalls eine Entscheidung, die schon getroffen war, bevor ich ernannt wurde und bei der ich sehr gern bleibe. Es ist dann die dritte Assembly hintereinander, für die ich mitverantwortlich bin, deshalb weiß ich nun sehr genau, was da abläuft.
Und was steht für Sie als Nächstes an?
Der „Move into the Condo“ – RI besitzt zwei Appartments in Evanston, die jeweils der amtierende Präsident und sein Nachfolger bewohnen. Davon erzähle ich dann beim nächsten Mal!
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