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Deutscher Governorrat

„Diversität ist kein Jugendwahn“

Deutscher Governorrat - „Diversität ist kein Jugendwahn“
Wollen Rotary in eine goldene Zukunft führen (v. l.): RI-Präsident Holger Knaack, DGR-Vorsitzender Jan Mittelstaedt, Frank Meik (DGR-Vorsitzender 2021/2022) und dessen Stellvertreter Thomas Meier- Vehring © A. Seiterle

Rotary müsse jünger, bunter und weiblicher werden. RI-Präsident Holger Knaack forderte in Augsburg die Governors dazu auf, einen dringend notwendigen Wandel einzuleiten

Björn Lange25.09.2020

Holger Knaack fand deutliche Worte, als er auf der Herbsttagung des Deutschen Governorrates (DGR) in Augsburg die zwei wichtigsten Handlungsfelder seiner Amtszeit benannte. Auf globaler Ebene müsse die endgültige Ausrottung des Poliovirus oberstes Ziel bleiben, im deutschsprachigen Raum verdiene die Mitgliederentwicklung die höchste Aufmerksamkeit. Der RI-Präsident bat die Teilnehmer des Hybrid-Meetings, jeden Club dazu aufzurufen, seine Aufnahmepolitik zu überdenken. Jeder Club müsse prüfen, wie attraktiv er für junge, neue Mitglieder ist: „Das hat nichts mit Jugendwahn zu tun, sondern mit Diversität. Die brauchen wir, wenn wir beweglich und handlungsfähig bleiben wollen.“

Bestehende Clubs forderte Knaack auf, das Clubleben frisch und attraktiv zu gestalten. Und wo dies nicht gehe oder gewünscht sei, müssten die Governors Konzepte zur Gründung neuer Clubs erarbeiten. Er riet ihnen: „Betrachtet Rotaract nicht als unsere Jugendorganisation, das sind keine Kids mehr! Sprecht mit ihnen auf Augenhöhe, dann lernt ihr tolle junge Menschen kennen, die hervorragende Projektideen haben.“ Dem entsprechend wurde ein Antrag von Acting Governor Michael Schlipköter (D 1810) angenommen, der vorsieht, eine gemeinsame Online-Projektgruppe von Rotariern und Rotaractern ins Leben zu rufen, um sich über die Möglichkeiten einer strukturierten Zusammenarbeit auszutauschen.

Die Zukunft des DGR im Blick

Eine ganz ähnliche Botschaft wie Holger Knaack sendete RI-Direktor Jan Lucas Ket nach Augsburg, der virtuell zugeschaltet war und die noch frische RI-Kampagne „DEI“ vorstellte. DEI stehe für „Diversity“ (Vielfalt), „Equity“ (Gerechtigkeit) und „Inclusion“ (Inklusion). „Redet darüber, erzeugt Aufmerksamkeit, schaut euch eure Clubs und Distrikte an, und ihr werdet sehen, was ihr verbessern könnt“, rief er den Governors zu. Ein launiger Merksatz, vorgetragen aus dem Plenum, machte den DEI-Slogan greifbarer: „Diversity ist, wenn man zur Party eingeladen wird, Equity ist, wenn auf der Playlist auch die eigene Musik steht, und Inclusion ist, wenn man mit auf der Tanzfläche steht“.

Acting Governor Henning von Vieregge (D 1820) brachte einen Antrag zur Verbesserung der Synergien zwischen den Distrikten vor. Nach einer lebhaften Diskussion wurde die Einrichtung einer Arbeitsgruppe beschlossen, die sich aus Mitgliedern der Acting Governors, der DGE und der DGN zusammensetzt, um ein Konzept zur mittelfristigen Zukunft des DGR zu erarbeiten und dieses dem Governorrat im Vorfeld der Frühjahrstagung 2021 vorzulegen. Einigkeit gab es bei den turnusmäßigen Wahlen: Frank Meik (D 1842) wurde zum DGR-Vorsitzenden für das rotarische Jahr 2021/2022 gewählt, Thomas Meier-Vehring (D 1900) zu dessen Stellvertreter. Wolfgang Bülow (D 1890) wird den Posten des Schatzmeisters übernehmen, neuer Rechnungsprüfer wird Franz Rainer Enste (D 1800).

Björn Lange
Björn Lange arbeitete seit April 2019 zunächst als stellvertretender Chefredakteur des Magazins im Rotary Verlag. Seit Juli 2020 ist er Chefredakteur des Rotary Magazins. Zuvor war er unter anderem Redaktionsleiter des Pressedienstleisters Rheinland Presse Service in Bonn und des B2B-Wirtschaftsmagazins inside B in Offenburg.