Distrikt 1950

Armut durch Bildung bekämpfen

von Matthias Gehler |
| Lesezeit: 2 Minuten

Der Rotary Club Aschaffenburg startete ein zweites Schulprojekt im ostafrikanischen Malawi.

Michael Bargl, Past-Präsident der Aschaffenburger Clubfreunde, ist stolz darauf, Teil einer Initiative zu sein, die versucht, in Malawi Armut durch Bildung zu bekämpfen. „Wir arbeiten zusammen mit der Hilfsorganisation Fly & Help sowie deren Partner für Schulbauten, die abc-Gesellschaft e. V. mit Sitz in Essen. Das schafft Sicherheit“, erläutert er. Die neu gebaute Grundschule am westlichen Rand der malawischen Hauptstadt Lilongwe war im September 2023 eröffnet worden. Seitdem lernen 284 Schülerinnen und Schüler, betreut von aktuell neun Lehrern, Englisch, Wissenschaft und Technik, Landwirtschaftskunde, Mathematik, Sozial- und Umweltkunde inmitten von Menschen, die sich nie eine Schulbildung leisten könnten. Das Besondere: Es gibt Tennisplätze auf dem Schulgelände. So ermöglichen Wissensvermittlung und Sport eine ganzheitliche Bildung, und auch in einem „After-SchoolProgram“ sind die Kinder gut aufgehoben. In diesem 171.000-Euro-Projekt stecken 43.000 Euro, die der Distrikt 1950 und TRF über einen Global Grant beigesteuert haben, den großen Rest haben die Aschaffenburger Rotarier und Rotarierinnen durch diverse Aktionen selbst aufgebracht.

Nicht ohne einige typische Probleme

„Nach den ersten acht Monaten holen uns die Schwierigkeiten ein, die häufig mit solchen Initiativen in anderen Kulturkreisen und schwierigen sozialen Umfeldern verbunden sind“, erzählt Bargl. Oft werden die Kinder nicht in die Schule geschickt, weil sie mit aufs Feld sollen, oder sie machen einfach ihre Abschlüsse nicht. Wir haben leider auch nur eine ‚Bestanden-Quote‘ von 42 Prozent – das Ziel ist 75 Prozent.“ Nur 15 Prozent der Eltern konnten den einen Euro Schulgeld pro Trimester bezahlen. Kinder kommen auch aus Hunger nicht zur Schule. Nun sollen die „Häuptlinge“ losgehen, um jeder Familie nachdrücklich klarzumachen, dass die Teilnahme am Trimester-Examen Pflicht ist. Außerdem hat sich die Schule für ein staatliches Schülerernährungsprogramm beworben, und es soll eine Küche eingerichtet werden. Michael Bargl ist zuversichtlich: „Die Schüler, die am After-School-Program teilnehmen und die Schule kontinuierlich besuchen, gehören erwartungsgemäß zu den Besten. Das hat großen Vorbildcharakter und ermuntert uns dranzubleiben. Meine Frau und ich haben schon den nächsten Vor-Ort-Besuch geplant.“

Matthias Gehler

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