Distrikt 1950

„Ein ganz anderes Leben“

von Matthias Gehler |
| Lesezeit: 2 Minuten

Interview mit Christine Büring, die zum 1. Juli das Amt der RI-Direktorin für die Zonen 15 und 16 übernimmt.

Christine, in einem halben Jahr bist du eine von weltweit 17 RI-Direktoren und -Direktorinnen. Welche Aufgaben werden dann auf deiner Agenda stehen?

Da ist zum einen die aufsichtsratsähnliche Verantwortung, was die Geschäfte von Rotary International betrifft, und auf der anderen Seite bin ich gehalten, die regionale Arbeit zu unterstützen. Das betrifft Deutschland, die Schweiz und Liechtenstein. Die beiden Zonen 15 und 16 bestehen aus 18 Distrikten mit mehr als 68.000 Rotary-Mitgliedern. Die Vorbereitungen laufen: Persönlich muss ich mich total umorganisieren. Start im Board ist Anfang Februar, wenn ich zum ersten Mal nach Orlando darf, wo ich selbst noch mal geschult werde. Das nächste halbe Jahr bis zum Amtsantritt und natürlich auch während der zwei Jahre wird es ein ganz anderes Leben sein, als ich es jetzt führe. Ich werde viel reisen, daher organisiere ich mein Unternehmen neu. Ich rede darüber nicht nur mit meiner Familie, sondern auch mit meinen Mitarbeitern, weil ich zeigen will, dass man parallel RI-Direktorin sein und einem Beruf nachgehen kann. Wenn Ro tary eine Vereinigung von Menschen verschiedenster Berufe sein soll, wieso sollte ich dann in dem Zeitraum dieser zwei Jahre meinen Beruf aufgeben?

Wie arbeiten die Direktoren und Direktorinnen der einzelnen Zonen zusammen?

Das hängt sehr von den Regionen selbst ab. Mein erster Eindruck ist, dass die Amerikaner und die Inder unglaublich gut zusammenarbeiten und immer auch sehr gut abgestimmt sind. Mein größter Ehrgeiz ist, dazu beizutragen, dass wir gegenüber RI auch in Europa eine Stimme für unseren Kulturraum finden.

Was hast du dir vorgenommen?

Mein Lieblingsmotto stammt aus dem rotarischen Jahr 2012/13: „Peace through Service“. Ich hoffe, dass ich begeistern kann, wenn es um Frieden im umfassenden Sinne geht – in unserer Gesellschaft, darin, wie wir Kompromisse finden. Der Frieden liegt schon in der Methode: erst zuhören, lernen, dann etwas machen und die Erfahrung teilen. Bei Rotary bleibt oft vieles stecken, weil wir gern alles immer neu erfinden. Rotary in Deutschland ist ziemlich stabil. Aber auch hier stellt sich die Frage, was uns relevant macht für wirklich gute Leute, die etwas beitragen wollen, die Mut und Offenheit leben.

Matthias Gehler

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