Distrikt 1800
von Gabriele Arndt-Sandrock |
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Medizinstudierende aus Vietnam, die gerade ihr Abschlussjahr in der Region Braunschweig absolvieren, erlebten ein interessantes Wochenende in der Hansestadt.

Der noch junge, im Dezember 2022 gegründete Länderausschuss Deutschland-Vietnam, hat sein erstes Projekt abgeschlossen. Unter der Überschrift einer optimalen Integration in unser Gesundheitssystem, der Förderung sprachlicher Kompetenz und nicht zuletzt der Völkerverständigung haben die jungen, angehenden Mediziner der "Vietnamesisch-Deutschen Medizinischen Fakultät" (VGFM) verschiedene Abteilungen in Hamburger Krankenhäusern besucht.

Kooperation seit 2013

Die VGFM, an der Pham Ngoc Thach University in HoChi-Minh-Stadt beheimatet, kooperiert mit der Universitätsmedizin Mainz und besteht seit 2013. Sie ermöglicht Vietnamesinnen und Vietnamesen ein Medizinstudium nach deutschem Curriculum inklusive erstem und zweitem Staatsexamen, das die Studierenden in Vietnam in deutscher Sprache ablegen. Zum sogenannten Praktischen Jahr reisen sie nach Deutschland und werden auf den Verbund der Kliniken in Braunschweig, Wolfsburg, Wolfenbüttel und das Herzogin Elisabeth Hospital Braunschweig verteilt. Das kommt nicht von ungefähr, denn die Idee zu diesem Austausch entstand in genau dieser Region – vor etwa zehn Jahren. Im Anschluss an das Praktische Jahr folgt das dritte Staatsexamen, danach können die Absolventen die deutsche Approbation beantragen. Die fertig ausgebildeten Medizinerinnen und Mediziner können sich dann auf eine Stelle in Deutschland bewerben, oder als gut ausgebildetes medizinisches Personal nach Vietnam zurückkehren. Zurzeit arbeiten bereits 70 Absolventen der VGFM in Deutschland als Assistenzärzte und -ärztinnen in verschiedenen Fachrichtungen.

Vom Hospital zum Hafen

Benno R. Schwartz (RC Helmstedt), Dozent der Vietnamesisch-Deutschen Medizinischen Fakultät am Standort Helmstedt und Gründungsmitglied des Länderausschusses, hatte das Studienwochenende vorbereitet und begleitet und zuvor im Distrikt die dafür nötigen finanziellen Mittel eingeworben.

Das Besuch- und Lernprogramm begann am Großklinikum St. Georg, wo den Studierenden unter anderem die Endoskopie und die Ultraschalldiagnostik erläutert wurden. In einer Lehrvisite diskutierten sie anschließend intensivmedizinische Techniken sowie juristische und ethische Problemstellungen bei der Versorgung schwerst kranker Patienten. Den Abschluss bildete der Besuch des Hamburger Marien-Krankenhauses, speziell der dortigen Notfallmedizinischen Versorgungseinheit. Nach intensiven Stunden des Lernens folgte mit einer Hafenrundfahrt der touristische Teil des Wochenendes.

Gabriele Arndt-Sandrock

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