Was hat dich dazu bewogen, Governor zu werden?

Zunächst der eigene Club, dort haben mich Freunde erst auf die Idee gebracht. Weiters weiß ich, wie wichtig die Distriktsebene für langfristige Projekte ist. Und ich empfinde eine tiefe Dankbarkeit Rotary gegenüber.

Dankbarkeit wofür?

Für die vielen persönlichen Freundschaften, die mein Leben extrem bereichern. Das ist meine rotarische Magie.

Mit internationalen Projekten hast du viel Erfahrung. Du setzt dich in Nigeria für Frauengesundheit ein, hast ein Spital errichtet, investierst viel Zeit und Geld. Warum?

Wieder aus Dankbarkeit. Ich selbst habe eine sehr gute berufliche Karriere, ein glückliches Leben. Da möchte ich etwas weitergeben. Und als Gynäkologe und Geburtshelfer gebe ich das, was ich kann.

Rotary wird international 120 Jahre, in Österreich 100 Jahre alt. Sind wir noch zeitgemäß?

In Zeiten, in denen es weltweit so viel Spaltendes gibt, ist Rotary moderner denn je. Denn bei Rotary stellen wir das Gemeinsame über das Trennende.

Heißt das, dass es immer eine Meinung gibt?

Im Gegenteil, aber es geht um gegenseitige Wertschätzung. Da trägt Rotary viel zum gesellschaftlichen Auftrag bei.

Welche Akzente möchtest du setzen?

Der Hauptakzent fußt auf meinem Engagement für Mütter- und Kindergesundheit und bezieht sich auf den Kampf gegen Polio. Ich möchte diesen Kampf ganzheitlicher sehen. Da geht es natürlich um Impfungen, aber auch um Zugang zu sauberem Trinkwasser, um Familienplanung sowie um ein valides Monitoring. Andernfalls laufen wir Gefahr, das Erreichte der vergangenen Jahre zu gefährden.

Gibt es auch interne Schwerpunkte?

Intern forciere ich Multi-Club-Besuche, ich lade also mehrere Clubs an einem Ort zum Governor-Besuch. Gerade nach Corona möchte ich so den persönlichen Austausch zwischen den Clubs noch mehr fördern.

Wie tankst du Kraft?

Das weiß ich gar nicht. Ich schlafe gut, kann gut abschalten und rasch regenerieren.