Convention
Meet and Greet mit RI-Präsident Holger Knaack
Die Gelegenheit, den amtierenden RI-Präsidenten mal alles zu fragen, was man wollte, hatte man bei bisherigen Conventions eher selten. Diesmal gab es eine Fragestunde.
"Diese Zeit ist unsere Zeit — nutzen wir sie!" Holger Knaack hatte eine ganz konkrete Bitte an die mehr als 200 Teilnehmer seiner Meet&Greet-Veranstaltung auf der diesjährigen Convention. Auch wenn bei diesem Jahrestreffen alles anders abläuft als geplant: "Let's make it the most memorable experience of the year. — Lasst sie uns zur eindrücklichsten Erfahrung dieses Jahres machen!", wünschte er sich.
Immerhin habe das Coronajahr so viele Sachen ermöglicht (und nicht nur verhindert). Zum Beispiel seien Clubs gechartert worden, deren Mitglieder sich vorher nie getroffen und in persona gesehen hätten. Clubs und Distrikte hätten sich stärker regional orientiert und auch das Thema Verjüngung sowie mehr jüngere Führungspersönlichkeiten sei groß geworden in diesem Jahr. Zudem bilde Rotary nun viel deutlicher die Diversität der Gesellschaft ab. Die Entwicklung gehe schneller voran auf diesem Feld, auch und gerade wegen der Coronabedingungen.
Auf die Frage, ob er alle seine Vorhaben in seinem Amtsjahr geschafft habe, antwortete Holger Knaack: Er freue sich, dass er mehr Leute habe treffen und sprechen können als jemals gedacht. Wenn er von einem Ort zum anderen gereist wäre, wären es wohl nur halb so viele gewesen. So habe er effektiver sein und mehr Leuten zuhören können. "Ich hoffe, ich habe das Beste daraus gemacht."
Hoffnungsvoll stimme ihn, dass so viele Rotarier neue Technologien ausprobiert hätten, um in Kontakt zu bleiben und Projekte umzusetzen. Zudem beobachte er eine Veränderung bei den Clubmodellen — sein Favorit sei der mit Rotariern aller Altersklassen, die sich gegenseitig als Mentoren zur Seite stehen. Eben jeder als Experte auf seinem Feld agierend.
Die vergangenen Monate hätten auch gezeigt, wie gut und schnell Rotarier helfen können. Fragen zur Effektivität der ersten Umweltprojekte setzte er eine Virsion entgegen: "Fangen wir an. Mit Projekten in unserer Umgebung. Dort wo es uns auffällt. Projekt für Projekt." In diesem Zuge seinen EcoClubs ein wertvoller Zugang. Sie müssten sich jedoch noch stärker vernetzen, auch über Ländergrenzen und quer durch die Welt.
Auf die Frage nach einer Nachfolge-Aktion für End Polio Now hate Holger Knaack nur eine Antwort: "Erst müssen wir mal den Job erledigen, dass Polio ausgerottet wird — wie wir das versprochen haben. Derzeit gibt es noch zwei Fälle in der Welt. Und dann braucht es noch drei Jahre, in denen Afghanistan und Pakistan poliofrei bleiben müssen - das gibt uns genug Zeit zum Nachdenken über das nächste Ziel." Und er bat, auch die Coronazeit zu nutzen - sie bringe neue Nähe, weil Rotarier gleiche Schritte und Projekte anviesierten.
Holger Knaack bat in dem Gespräch mit vielen Rotariern aus aller Welt auch darum, weiter die Mitgliederzahlen zu erhöhen und gleichzeitig dabei den eigenen Club nicht zu vergessen. Innerhalb des Clubs gelte es, von den Jüngeren zu lernen, die Erfahrungen der Älteren aber nicht zu vergessen. "Auch verschiedene Ansichten können uns voranbringen."
Als Aufgaben für die nächsten Jahre sieht Knaack Gesundheitsprojekte für Mütter und Kinder, das Ringen um Bildung, die Entwicklung von Action Groups als Schwerpunkte. Außerdem steht die Entwicklung der Distrikte im Fokus - wer interessante Leute einlade, könne auch die Clubs voranbringen. Das zeige sich auch an onlinebasierten Clubs. "Sie öffnen viele Türen in Richtung Innovation."
Er kündigte zudem an, sich für eine Materialsammlung zu virtuellen Projekten stark zu machen, um deren weltweite Sichtbarkeit und Nachnutzung zu erhöhen. Auch Spendern könne man damit die Effektivität der Rotary Clubs nachweisen. Außerem sieht er als wichtigen Schritt die weitere Integration von Rotaract. Welche Rolle RACs in Distrikten, Zonen, Komitees und bei RI spielen sollen, müsse als nächste Etappe definiert werden, sagte RI-Präsident Holger Knaack.
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