https://rotary.de/soziales/packen-wirs-an-a-19251.html
Aktuell

Packen wir’s an!

Aktuell - Packen wir’s an!
© Rotary Magazin

Rotary unterstützt die Menschen in den von der Flutkatastrophe betroffenen Gebieten, wenn andere Hilfen nicht greifen.

Julia Seifert01.12.2021

Im Anschluss an die Vertreterversammlung des Rotary Deutschland Gemeindienst e. V. (RDG), die am 9. November in Düsseldorf stattfand, informierten Past-Gov. Frank Meik (Vorsitzender des Deutschen Governorrates, D1842), Renate Renker (Leitung RDG-Büro), Gov. Birgitta Radermacher (D1810) und Gov. Thomas Meier-Vehring (D1900) über den aktuellen Stand der rotarischen Hochwasserhilfe.

Enorme Hilfsbereitschaft

Auf den drei bei RDG eingerichteten Konten sind bis zum 28. Oktober 2021 bereits über 2,9 Millionen Euro eingegangen, zusätzlich auf dem Fluthilfekonto des Fördervereins des RC Hagen rund eine Million Euro. Rotarier aus der ganzen Welt, zum Beispiel aus Polen, Rumänien und Taiwan, unterstützen die Flutopfer durch Spenden nach den Starkregenereignissen vom 14. und 15. Juli. "Mindestens 4,5 Millionen Euro erhielten die Clubs der
stark betroffenen Regionen im Distrikt 1810 direkt", so die konservative Schätzung von Birgitta Radermacher. "Sie konnten damit Soforthilfe leisten. Das ist Rotary International!"

Organisation

Über die örtlichen Clubs gelangen die Hilfsanträge in die Fluthilfebeiräte der beiden Distrikte und werden dort begutachtet. So sind der Spendenverlauf sowie die Organisation der Weitergabe an hilfsbedürftige Familien, Einzelpersonen, Vereine und andere Einrichtungen koordiniert, transparent und nachvollziehbar. Hierbei sind für Frank Meik die Rotary Clubs durch ihre Vor-Ort-Struktur ein Garant für zielgerichtete finanzielle Unterstützung, da sie sich in ihrer Umgebung bestens auskennen und über viele Kontakte verfügen. "Wir möchten die Spenden gewissenhaft an den Stellen einsetzen, wo individuelle Hilfe notwendig ist", betont Thomas Meier-Vehring, und Birgitta Radermacher ergänzt: "Entscheidend ist für uns die Nachhaltigkeit der Hilfe und die Unterstützung beim Wiederaufbau."Von dem Konto Sturmtief Bernd (D1810) wurden bereits rund 221.000 Euro durch RDG ausgezahlt, unter anderem für Traumaberatung und den Ankauf von "weißer Ware", denn Herde und Waschmaschinen werden dringend gebraucht. Die Katastrophenhilfe im Distrikt 1900 unter Federführung des Fördervereins des RC Hagen konnte auf Basis von 150 vorliegenden Anträgen rund 25 Prozent der Mittel ausgeben, bis zum Frühjahr 2022 soll etwa die Hälfte verbraucht sein.

Jetzt – immer noch – helfen

Nach den Aufräumarbeiten und oft notdürftigen Reparaturen begreifen die Betroffenen jetzt annähernd den genauen Schaden und inwieweit staatliche Unterstützung oder Versicherungsleistungen bei ihnen greifen. An diesem Punkt setzt laut Birgitta Radermacher zum Beispiel die Aktion "Winterfest" im Distrikt 1810 an. Laut Thomas Meier-Vehring ist der Zeitpunkt für die rotarische Hilfe über die Distrikte gerade erst gekommen.

Rotary wird den Wiederaufbau weiter unterstützen. Um die Situation von betroffenen Familien aber auch in anderen Lebensbereichen zu verbessern, sind verschiedene Aktionen geplant. So organisiert der Distrikt 1900 im nächsten Jahr Kinder- und Jugendfreizeiten sowie zwei große KidsCamps in Zusammenarbeit mit Rotaract, und es werden günstig Ferienwohnungen angeboten.

Dank der großartigen rotarischen Hilfsbereitschaft und Solidarität wurde schon viel erreicht, doch es gibt noch so viel mehr zu tun. So werden unter anderem die "Suppenküche" weiterbetrieben, die Unterkünfte für die Helfenden gesichert, die Handwerker mit Material versorgt und weiterhin "weiße Ware" ausgeliefert. Auch wenn die Flutkatastrophe in den Medien und in der öffentlichen Wahrnehmung kaum mehr eine Rolle spielt: Für Rotary war das erst der Beginn einer längerfristigen Hilfe.