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Rotary Aktuell

Expertenwissen einbringen

Rotary Aktuell - Expertenwissen einbringen
Der Einsatz ist weltweit möglich: Hier hilft ein Zimmermeister und Bautechniker bei Arbeiten am Dachstuhl des Lehrerhauses einer Grundschule in Tansania und vermittelt neue Methoden der Dachkonstruktion. © SES

Fach- und Führungskräfte, die aus dem Berufsleben ausscheiden, suchen vielfach eine neue Herausforderung für den weiteren Lebensabschnitt. Der Senior Expert Service (SES) hat verschiedene Programme im Angebot, sich zu engagieren.

Julia Seifert01.11.2020

Rotary ist eine berufsständig aufgebaute Gemeinschaft. Sie lebt von den Vertretern der verschiedenen Klassifikationen und ist geprägt durch einen Bestwert an Fachwissen. Auf Basis dieses Potenzials helfen Clubs, als Serviceorganisation, mit Projekten und Aktionen weltweit oder vor Ort.

Hilfsorganisationen verfolgen dieses Ziel noch fokussierter und sind dabei auf verschiedene Gebiete spezialisiert. Als größte deutsche Entsendeorganisation bietet der SES ehrenamtliche Einsätze, hauptsächlich für Ruheständler, an. Ehemalige Fach- und Führungskräfte haben hier Gelegenheit, ihr Expertenwissen in klar formulierte Aufgabenstellungen einzubringen. Dies kann in einem der 160 Zielländer, aber auch in Deutschland erfolgen.

Einsätze

Beim SES sind Facharzt, Finanzwirt oder Diplom-Ingenieur genauso gefragt wie die Meister eines Handwerks oder spezifische Fachkräfte. Die SES-Zentrale mit rund 200 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern hat den Sitz in Bonn, zusätzlich gibt es bundesweit 15 Regionalbüros als Ansprechpartner. Über diese Schnittstellen werden Auftraggeber und Freiwillige zusammengebracht. Um die SES-Vertretung in Thüringen kümmert sich seit zwei Jahren Friedrich Hermann (RC Erfurt-Krämerbrücke). Er beschreibt die Struktur der Auslandseinsätze: „Unsere Experten arbeiten immer ehrenamtlich. SES organisiert die Reise zum Einsatzort, schließt die notwendigen Versicherungen ab und erledigt administrative Angelegenheiten im Vorfeld. Der Auftraggeber übernimmt die Kosten, die vor Ort entstehen, zum Beispiel für Übernachtung, Transport und wenn nötig auch für einen Dolmetscher.“ Die Einsatzdauer liegt durchschnittlich bei vier bis sechs Wochen. Wegen der Coronapandemie bleiben Auslandseinsätze aktuell vorwiegend auf einen intensiveren, vorbereitenden Austausch über Kommunikationsmedien beschränkt.

„Fachliche Expertise von SES-Freiwilligen kann auch für rotarische Projekte genutzt werden. Im Gegenzug freut sich der SES auch immer über Verstärkung für den Experten-Pool. Rotary hat sehr viele geeignete Kandidaten“, betont Hermann.

Zielgruppen

SES unterstützt hauptsächlich kleine und mittlere Unternehmen, Einrichtungen und Trägerorganisationen der beruflichen Bildung sowie Einrichtungen im Sozial- und Gesundheitswesen. Bei Einsätzen in Deutschland kommen des Weiteren Schulen und Auszubildende hinzu. Für letztere entwickelte SES 2008 eine eigene Initiative zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen (VerA).

Mentoreneinsatz

Wenn sich für junge Menschen fachliche oder persönliche Probleme während der Ausbildungszeit ergeben, kann über das Mentorenprogramm VerA Hilfe angefordert werden. Hier werden regionalbezogen Tandems aus Ruheständlern und Auszubildenden zusammengestellt, die sich dann gemeinsam den Herausforderungen widmen. Mehr als 5000 Ausbildungsbegleitungen organisiert SES so pro Jahr. Waltraud Hermann (RC Erfurt-Gloriosa) ist seit mehreren Jahren engagierte Mentorin: „Besonders die Begleitung von Auszubildenden mit Migrationshintergrund, als wichtiger Baustein zur Integration, liegt mir am Herzen.“ Der SES sucht regelmäßig neue Interessierte für die verschiedenen Aktivitäten. Hierbei können sich für das Programm Weltdienst 30+ auch Fachkräfte bewerben, die sich in einer beruflichen Auszeit befinden.


Fragen zu SES und Projektbegleitung beantwortet Friedrich Hermann,
SES-Vertretung Thüringen

Email: ses@ses-buero-erfurt.de, Telefon: 0361-65380-23

ses-bonn.de