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Rotenburg

Wenn Enten rennen

In jedem Herbst findet auf der Wümme ein einzigartiges Rennen statt: Tausende von Enten schwimmen mit der Strömung um die Wette. Die Renneinsätze der Besitzer der Enten ermöglichen den Rotenburger Clubs, Projekte vor Ort und in Nepal voranzubringen

Tim Unger04.01.2012

Ascot hat seine Pferderennen, Dubai seine Kamele. Rotenburg an der Wümme aber ist die Hochburg des Entenrennens. Jedes Jahr wird diese Veranstaltung von den Rotenburger Clubs am Rand des traditionellen Rotenburger Kartoffelmarktes veranstaltet, 2011 zum zwölften Mal. Im Gegensatz zu Ascot und Dubai benötigen die 5000 Enten kein besonderes Training, denn es handelt sich um Kunststoffenten. Bis zur letzten Minute konnten Interessenten gegen eine Gebühr ihre eigenen Enten ins Rennen auf der Wümme schicken. Der Erlös in Höhe von 25.000 Euro kommt der neu eingerichteten Palliativstation im Diakoniekrankenhaus Rotenburg/Wümme, dem Bau einer Schule in Nepal und Inte-grationsprojekten vor Ort zugute. Die Enten selbst wurden zu Beginn des Rennens in einem großen Tuch von einem Bagger zu Wasser gelassen. Mithilfe der Strömung machten sie sich auf den Weg Richtung Ziel – begleitet am Ufer und auf Brücken vom mitfiebernden Publikum und unter fachkundiger und humorvoller Kommentierung durch Ernst Ulrich Pfeifer, RC Rotenburg (Wümme). Am Ziel wurde schließlich akribisch die Siegerente ermittelt. Nicht nur dem Besitzer der Gewinnerente, sondern auch den Platzierten winkten attraktive Preise, von einer Reise nach Paris bis zum Sportfahrrad. Die Präsidenten Ulf Cordes, RC Rotenburg-Wümmeland, und Joachim Wiedner, RC Rotenburg (Wümme), zeigten sich über Verlauf und Ausgang des Rennens zufrieden. Wiedner: „Die Möglichkeit, Menschen mit dem eingenommenen Geld etwas Gutes zu tun, ist Motivation für die nächste Rennsaison.“ Mögen auch Pferde- und Kamelrennen international mehr Beachtung finden – an Erfindungsreichtum und der Gabe, Spaß und Wohltätigkeit miteinander zu verbinden, lassen die Rotenburger Clubs Ascot und Dubai weit hinter sich

Tim Unger
Dr. Tim Unger hat ein Studium der Evangelischen Theologie und arbeitet seit 1989 als Pfarrer. Erst in Vechta, Dinklage/Wulfenau und seit 2009 in Wiefelstede. Unger ist Herausgeber der Buchreihe „Bekenntnis, Fuldaer Hefte“ und seit 2011 Distriktberichterstatter für D 1850.