Rotary Aktuell
Mit Technik und genauem Blick
Wie bleibt man in den Medien in Erinnerung? Vor allem mit eindrucksvollen Bildern. Das Wissen dazu vermittelte ein Workshop für fotointeressierte Amateure.
Schief hängende Krawatten, zu Berge stehende Haare oder eine bräsige Haltung – alles „No Gos“ für ein gutes Foto. Profifotografen wissen das. Nur was, wenn keiner vor Ort ist und rotarische „Normalfotografierer“ trotzdem ein schönes und eindrucksvolles Foto vom Benefizkonzert, vom Besuch bei der Feuerwehr oder von der Spendenübergabe für das KidsCamp haben wollen?
Wider die „Orgelpfeifen-Fotos“
Fotos sollen illustrieren und dokumentieren, was im Club geschah – und zwar nicht nur im Clubbericht, sondern auch auf der Homepage, bei Facebook und zunehmend auch bei Instagram. Gerade für die bildaffinen Social-Media-Kanäle und die clubeigenen Webseiten braucht man über interessante Infos hinaus unbedingt auch gute Fotos – warum sonst sollten andere User die Aktionsbilder verlinken oder liken?
Wenn man sich dies nicht bewusst macht, entstehen schnell klassische „Orgelpfeifen-Fotos“: rasch nach dem Meeting mit dem Handy geknipste Gruppenfotos, womöglich noch mit mehreren Reihen eng nebeneinanderstehender Personen, damit ja auch alle aufs Bild passen. Das Ergebnis ist meist wenig erfreulich. Die flackernde Lampe im Clublokal gab zu wenig Licht, die Hälfte der Gesichter ist eher dunkel, der Schatten des schnell hinzugerufenen fotografierenden Kellners läuft quer übers Bild, und ein Teil der Freunde hat die Augen fest zu …
Und mal ehrlich: Will man diese Szene schon wieder sehen? Zum 167. Mal ein Gruppenfoto? Vielleicht noch mit überdimensioniertem Scheck? Leicht unscharf, alle in gleicher Haltung und in dunklem Anzug vor dunkler Holzvertäfelung?
Im Distrikt 1940 gab es jetzt zum Thema PR-Fotografie einen Workshop in Berlin. Dessen Ziel: bessere Fotos von und für Rotarier, Rotaracter, Clubs, Projekte, Initiativen sowie auch für die nichtrotarische Öffentlichkeit. Die Leitung hatte Fotograf Sascha Funke (RC Hennigsdorf-Oranienburg) übernommen, die Teilnehmer waren allesamt Foto-affine Mitglieder der rotarischen Familie des Distrikts 1940. Alles Amateure, aber mit großem Interesse und hoch motiviert, bessere Eindrücke vom nächsten rotarischen Event zu liefern. Der Ablauf: Zunächst erhielten die Teilnehmer eine satte Packung Theorie, danach testeten sie verschiedene Fotoapparate und Handys, probierten Formate und Motive aus und arbeiteten an Bildideen und Bearbeitung. Auch wenn die Clubfreunde als „Darsteller“ fehlten, es gab eine Menge abzubilden.
Erste Ergebnisse
Am Ende schwirrten Begriffe wie Blendenöffnung, Belichtungszeit, ISO-Werte und Kamera-Produktnamen wie selbstverständlich durch den Raum. Zusätzlich konnten sich die ersten Ergebnisse wirklich sehen lassen. Gruppenfotos mal anders, Porträts, die neugierig machen, Menschen in ungewöhnlicher Haltung.
Die Teilnehmer lernten auch, dass man genügend Zeit einplanen sollte, um nicht unter Zeitdruck abzudrücken und sich hinterher über verpasste oder verkorkste Motive zu ärgern. Wenn möglich, sollte man die Location vorher mal anschauen und beim „Shooting“ auch auf Kleinigkeiten achten – spiegelnde Flächen abdecken, herauslugende Etiketten an Jacken verstecken, ebenso leere Flaschen, abgegessene Teller oder Müllecken im Hintergrund … Wichtig sind auch die rechtlichen Aspekte: dass zum Beispiel Kinder nicht ohne Erlaubnis der Erziehungsberechtigten abgebildet werden dürfen – gerade bei Kita- und Schulprojekten ein wichtiger Punkt. Amtspersonen oder große Menschenansammlungen auf öffentlichen Plätzen sind als Motiv dagegen kein Problem.
„To be continued“ ist nun für die „Foto-Lehrlinge“ des Workshops das Motto, denn auch beim Fotografieren gilt: „Einmal ist keinmal.“ Es muss weiter geübt werden. Clubs und Distrikte liefern zum Glück genügend Gelegenheiten. Außerdem werden die Teilnehmer ganz sicher nach dem Motto „Spread it out!“ agieren und gelernte Tipps und Tricks weitererzählen, damit langweilige Bilder bald der Vergangenheit angehören. Organisatorin Birgit Weichmann (RC Berlin-Gendarmenmarkt) freute sich über das starke Interesse von Rotary und Rotaract Clubs, von Inner Wheel und anderen – und ebenso über die rege Mitarbeit im Workshop: „Das kann jedem Club und jeder rotarischen Aktivität nur zugutekommen. In den sozialen Medien und auf den Club-Webseiten wird es demnächst also spannender werden“, ist sie überzeugt.
Die Kommunikationsbeauftragte will auch im Distrikt-Social-Media-Team vom Workshop berichten. „Und wenn das eine oder andere Motiv auch im Rotary Magazin oder in der lokalen Presse landet, wäre das doch toll!“
Aus der fotografierenden Runde kam zudem der Hinweis: „Es macht ganz sicher doppelt so viel Spaß, Rotarisches zu fotografieren, wenn nicht nur der Chronistenpflicht Genüge getan ist, sondern lebendige, ungewöhnliche oder spaßige Fotos dabei herauskommen.“ Zum Schluss noch drei Tipps für die PR-Arbeit aus der Redaktion des Rotary Magazins:
• Bilder nicht in Word-Dokumente einklinken
• Kurze Beschreibung des Bildes, Namen und Copyright nicht vergessen
• Möglichst Originalbild mit hoher Auflösung einschicken, Dateien mit wenigen Hundert Kilobyte (kb) sind meist nur als Briefmarke druckfähig …
Vielleicht kennen ja auch Sie einen Fotografen, den Sie mal zu einem Meeting einladen könnten? Oder Sie melden sich direkt bei Sascha Funke.
info@sascha-fotografie.de. Weitere Eindrücke auch hier: rotary1940.org/blog/2019/09/22/durch-die-linse-geblickt-rotarischer-foto-workshop/
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