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Rotarier im Job

Durch Berufsorientierung und Kooperation Jugendlichen eine kombinierte Ausbildung bieten

Rotarier im Job - Durch Berufsorientierung und Kooperation Jugendlichen eine kombinierte Ausbildung bieten
Lehrlinge aus Deutschland und Österreich arbeiten zusammen an einem Ausbildungsprojekt. © Rotary

In Österreich, Deutschland und der Schweiz hat die duale Ausbildung – bei allen Unterschieden - eine lange Tradition und ist für Gewerbe und Industrie ein Erfolgsfaktor.

Gustav Oberwallner01.05.2017

Während in Deutschland die praxisorientierte Ausbildung im Anschluss an die mittlere Reife oder nach Erreichen der Matura sehr attraktiv ist, entwickelten sich in Österreich als Alternative zur dualen Ausbildung nach der Pflichtschule branchenorientierte höhere Schulen, das heißt mit der Matura (Abitur) erwirbt der Jugendliche bereits eine Berufsusbildung.

David Reiter, Präsident vom RC Schärding, zeigt täglich in seinem Beruf, dass in Österreich die Integration beider Ausbildungswege kein Problem ist. Ob als Jugendlicher oder schulisch bereits Fortgeschrittener, die duale Ausbildung bietet individuelle Ausbildungs-Chancen, macht er klar.

Einblick in die Ausbildung

Im Rahmen eines Intercity- Meetings mit sieben Clubs - Passau, Ried, Haad, Grieskirchen, Braunau, Eferding und Schärding – präsentierte David Reiter seine Kooperation bei der dualen Ausbildung mit rotarischen Freunden in Vorarlberg und Bayern. Für seine Ideen und die Kooperation erhielt er 2015 den österreichischen Staatspreis "Beste Lehrbetriebe - Fit for Future 2015".

Elmar Marent, Past-Governor 2012/13 im Distrikt 1920, ist überzeugt: "Eine Win-Win Situation für alle Beteiligten. Jungen Menschen wird der Blick über den Tellerrand ermöglicht. Durch das länderübergreifende rotarische Lehrlingstraining entstehen Freundschaften und Kontakte. Der Lehrbetrieb gewinnt hochmotivierte junge Mitarbeiter und die rotarische Wertegemeinschaft erzielt positive Anerkennung in der Bevölkerung. Gratulation und Dank an David Reiter!"

Der so Gelobte beschreibt, wie er zu dem Projekt kam:

Ausgangssituation 2008/200:

  • Größter Engpass: qualifizierte Mitarbeiter
  • Vision: der attraktivste Lehrlingsausbilder der Region werden

Strategie:

  • Benchmarking
  • Hintegrund: Von den Besten lernen, mit den Besten messen, zu den Besten gehören.

Umsetzung:

  • Besuch Micheluzzi/Vorarlberg –  Vorreiter in der Lehrlingsausbildung
  • Interner Workshop mit  Rotarier Martin Vogt aus Obermain/D.
  • Workshop mit Malerweltmeister Michael Tobisch und Victoria Liebl
  • Länderübergreifendes rotarisches Lehrlingstraining im Betrieb

Ergebnis:       

  • Staatspreisträger „Bester Lehrbetrieb 2015“
  • Pegasus 2014, Nominierung zum Maler des Jahres in Deutschland
  • Staatspreis „Bester Lehrbetrieb“ 2013 (4.Platz)
  • Teilnahme Bundes- und Landeslehrlingswettbewerbe von 2010-2015
  • Staatsmeisterschaften 2014, Ineo 2013, Der Innviertler 2012, O.Ö.Handwerkspreis 2015

Neue Projekte 2016-2020:

  • Syrischer Lehrling als Integrationsprojekt: Lehrlingsaustausch mit Martin Vogt (RC Obermain)
  • Installierung einer betriebsübergreifenden Lehrlingsakademie  - Schwerpunkt soziale Kompetenz/ Kundenorientierung und kreatives Denken

Für die Intercity-Meeting-Teilnehmer war recht schnell klar: Reiters Ausbildungskooperation ist ein Best-Practice-Beispiel der Sonderklasse, grenzüberschreitend und für die „Berufsorientierung“ von Rotary ein Musterfall.

 

Gustav Oberwallner

Dr. Gustav Nikolaus Oberwallner (RC Gmunden) ist Gesellschafter der Automobile Mairhuber, außerdem EU-Beauftragter an der Wirtschaftskammer Österreich im Kfz-Handel. Er studierte BWL an der Johannes Kepler Universität in Linz. Es folgten ein MBA an der University of Dallas, Texas, und zehn Berufsjahre in der Firma Voest Alpine, darunter in der strategischen Konzernplanung.
Oberwallner arbeitete 30 Jahre als Lektor am Institut für Organisations-Forschung sowie am Institut International Management der JKU in Linz, desweiteren als Lehrveranstaltungsleiter am Wirtschaftsförderungs-Institut der Wirtschaftskammer Österreich. Er engagiert sich auch als stellvertretender Gemeinderat in Gmunden.
Seit 1994 ist er Rotarier und konnte sich bereits als Sekretär, Clubmeister, Präsident, Assistant Governor sowie seit 2016 als Distriktberichterstatter einbringen.

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