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Projekt

Scouts auf dem Sprachlehrpfad

»?Sprache verbindet?« die fünf Clubs im Vest Recklinghausen: Als Paten, mit Veranstaltungen und Geld sichern sie das Projekt

Hartmut Bigalke30.11.2014

Sprache verbindet Kinder und Jugendliche verschiedenster Kulturen. Die Zuwanderung im Vest Recklinghausen wird immer bunter. Die Ein- oder Durchwanderer tun sich schwer, im fremden Umfeld Fuß zu fassen, vor allem, weil sie die Sprache weder sprechen noch verstehen. Am leichtesten tun sich die Kinder, sie sind es, die das Bild unseres Landes in Zukunft mitgestalten. Ihnen das Einleben sprachlich und kulturell zu erleichtern, darum geht es in dem Projekt „Sprache verbindet“ der Clubs Datteln-Lippe, Haltern am See, Recklinghausen, RE-Haard und RE-Vest, das jetzt in die zweite Runde geht.


Schüler aus der 10. Klasse des Gymnasiums, auch sie zunehmend mit Migrationshintergrund, kümmern sich in einer Eins-zu-eins-Beziehung um diese Kinder. Spielerisch vertiefen die 20 Scouts den Wortschatz der Kids und erweitern ihre Ausdrucksfähigkeit. Dazu gehen sie ein bis zweimal pro Woche in die Familie des Kindes, begleiten es wie ein großer Bruder oder eine Schwester. Für ihren Einsatz wurden die jugendlichen Sprachhelfer in drei Schulungen vorbereitet.


Wie eine große Schwester


Die Förderung eines Kindes geht in der Regel über ein bis zwei Jahre, verlangt also ein ziemlich großes soziales Engagement von den „Scouts“. Sie erhalten dafür acht Euro in der Stunde, die zur Hälfte von der Familie, zur anderen Hälfte von den Clubs bezahlt werden. Die Eltern sind stolz, mit einem Geldbetrag zur Förderung ihres Kindes beizutragen.


Der erste Kontakt in einer fremden Familie, manchmal auch das Aufrechterhalten der Beziehung, ist für den Scout nicht immer einfach. Dazu steht ihm ein Pate, meist ein Clubmitglied, als Berater zur Verfügung. Im Vest läuft das Projekt nun schon im dritten Jahr. Am Beginn standen Oer-Erkenschwick und Marl, wo jeweils etwa 25 Kinder unterstützt werden. Seit einem Jahr gibt es ein weiteres Projekt in Waltrop.

Hartmut Bigalke
Hartmut Bigalke ist Journalist mit 40 Jahren Erfahrung als Redakteur mit vielfältigen Führungsaufgaben bei großen Regionalzeitungen, u. a. Westfälische Nachrichten und Schwäbische Zeitung. Seit 2006 ist er Journalist im Ruhestand, seit 2009 Distriktberichterstatter für den Rotary-Distrikt 1870.