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Neue Clubs

Corona als Herausforderung und Chance

Neue Clubs - Corona als Herausforderung und Chance
Erfolgsbilanz nach einem schwierigen Jahr: DG Melitta Becker-Unger mit Moderator Johannes Thun-Hohenstein (RC Wien-Donau) © Klaus Prokop (alle Fotos)

Selbst die Distriktkonferenz Ende Juni musste Corona-bedingt ins Netz ausweichen. Ein eindrucksvoller Beweis für die rotarische Leistungsfähigkeit war sie trotzdem. Teilweise sogar wegen Corona

Hubert Nowak01.08.2020

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Nur ein kleines Team stand im Zentrum der Online-Distriktkonferenz

In den letzten Jahren hatte sich die Distriktkonferenz immer mehr zu einem großen gemeinsamen Fest entwickelt. Das gab es heuer nicht. "Aber die Krise durch das Covid-19-Virus wurde nicht eine Krise des Distrikts", formulierte die scheidende Gouverneurin Melitta Becker-Unger, "sondern sogar eine Erfolgsgeschichte, weil viel bewegt wurde". So wie dieses traditionelle Schlussereignis am Ende des Clubjahres waren zuvor schon viele Veranstaltungen ins Netz ausgewichen. Die Erkenntnisse daraus sind eindeutig: Bestehende Kontakte und Freundschaften haben darunter nicht gelitten, für den Aufbau neuer Freundschaften ist das allerdings eine Hürde. Und auch die Aufgaben sind durch Corona beileibe nicht weniger geworden.

So ist die Bilanz nach diesem Jahr durchaus ansehnlich: Allein mit 16 Global Grants (davon acht eigenen) wurden insgesamt 1,8 Mio. Dollar bewegt (davon 1,1 Mio. Dollar als Zuschüsse der Foundation). Dazu kamen 33 Distrikt Grants und 22 Covid-19 Grants. Aus Reserven des Distrikts hat die Governorin spontan Projekte der Clubs zur Linderung von Corona-Härtefällen unterstützt. Dabei konnten alle 22 eingereichten Projekte bedacht werden

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Erfolgsbilanz nach einem schwierigen Jahr: DG Melitta Becker-Unger mit Moderator Johannes Thun-Hohenstein (RC Wien-Donau)

Fünf Mio. Euro pro Jahr

Wenn man alles zusammenzählt und auch alle lokalen und regionalen Projekte hochrechnet, bewegte Rotary im Distrikt rund fünf Mio. Euro im Jahr. Das sind mehr als 10.000 Euro pro Mitglied.

Eine ansehnliche Summe aus dem größten Distrikt der Welt, der im vergangenen Jahr noch weiter gewachsen ist. Durch die Gründung von vier neuen Clubs (Wien-Belvedere, Wien-Thalia, Graz-Eggenberg und Vienna Maria Theresia) hat der Distrikt nun 103 Clubs (davon 15 in Bosnien-Herzegowina), der Mitgliederstand ist auf 4.871 gestiegen.

Dabei sind die letzten drei Clubgründungen sehr rasch erfolgt. Der RC Vienna Maria Theresia begann überhaupt erst im Februar mit Treffen, mit der "fast geheimen" informellen Charter im Juni gibt es nun den zweiten englischsprachigen Club in Wien. Alle drei jüngsten Neugründungen werden ihre Feste erst nach Corona nachholen.

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Abschied via Internet: Melitta Becker-Unger

Covid 19 war somit ein Beschleuniger des Wachstums. Die Vertiefung muss folgen. Dafür hoffen alle auf eine virusfreie Zeit. Allerdings hat Corona die Digitalisierung vorangetrieben. Plattform und App bieten nun viele neue Features, wie Veranstaltungsverwaltung, Datenbank und elektronischen Mitgliederausweis. Viele Clubs stellen sich jedenfalls noch auf weitere Online- oder Hybridmeetings ein. Corona wird wohl auch das neue Clubjahr unter Governor Peter Adler dominant begleiten.

Hubert Nowak
Dr. Hubert Nowak, RC Perchtoldsdorf, ist Buchautor und Medienberater. Er war 40 Jahre lang als Journalist und Manager in verschiedenen Funktionen im ORF tätig, darunter als Moderator und stellvertretender Chefredakteur der „Zeit im Bild“ und als Landesdirektor des ORF Salzburg.

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