RC Aalen-Heidenheim
Der RC Aalen-Heidenheim auf dem Jakobsweg
Jörg Schenkluhn hielt beim RC Aalen-Heidenheim einen beeindruckenden Vortrag über den Jakobsweg.
Jörg Schenkluhn nahm damit die Freunde vom RC Aalen-Heidenheim mit auf einen ganz besonderen Weg. Nach einer sehr intensiven Arbeitsphase bei seinem ehemaligen Arbeitgeber wollte er sich im Rahmen einer Pilgerwanderung auf dem Jakobsweg Gedanken über den neu anstehenden Lebensabschnitt machen. Der Referent erläuterte zuerst die Definition und die Zusammenhänge des Pilgerns. Auch in den anderen großen Religionen spielt das Pilgern eine wichtige Rolle. Im Islam ist der "Hadsch" sogar verpflichtend vorgeschrieben und auch im Hinduismus und im Buddhismus spielt Pilgern eine wichtige Rolle.
Im Christentum geht das Pilgern über das Neue Testament weiter in die Vergangenheit zurück. Im Alten Testament verließ Abraham seine Heimat in Ur in Chaldäa und machte sich auf den Weg. Dabei ging es in erster Linie um die Erlebnisse auf dem Weg und weniger um das Ziel. Grundsätzlich ist zwischen "pilgern", bei dem der Weg und weniger das Ziel eine Rolle spielt, und "wallfahren" zu unterscheiden, bei dem das Ziel im Vordergrund steht.
Das Pilgertum erlebte im Mittelalter einen Boom. Durch die immer besser werdende Infrastruktur beziehungsweise den Ausbau von Wegen und Klöstern wie Herbergen ergaben sich für die Gläubigen immer mehr Möglichkeiten, ihre Ziele im Rahmen einer Pilgerreise zu erreichen. Zusätzlich wurde im Mittelalter das Pilgern durch den Ablasshandel gefördert. Im Spätmittelalter nahmen weltliche Gerichte "Pilgern" in ihren Strafenkatalog auf. Das ging soweit, dass eine Strafpilgerreise nach Santiago vor der Todesstrafe bewahren konnte. Durch die Reformatoren, vor allem durch Martin Luther verlor das Pilgerwesen rasch an Bedeutung und kam erst wieder am Ende des 20. Jahrhunderts mehr und mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit.
Der Jakobsweg nach Santiago mit seinen fünf Hauptwegen (Camino Frances, Camino del Norte, Camino Primitivo, Carmino Portugues und Via de la Plata) wird seit den 1970er Jahren von immer mehr Pilgern aufgesucht. In den letzten Jahren wurden in Santiago de Compostela mehr als 300.000 Personen als Pilger registriert.
Im Anschluss an diese grundsätzlichen Erläuterungen teilt Jörg Schenkluhn seine persönlichen Erfahrungen auf dieser Pilgerfahrt mit. Er trat die Pilgerfahrt mit einem Wanderstock, einem Herbergsführer und einem neun Kilogramm schweren Rucksack am 1. Oktober 2017 an. Er wählte den Camino del Norte. Der anspruchsvolle Weg wird nur von 6 prozent aller Pilger gewählt, die in Santiago ankommen. Der Camino del Norte ist nicht "überlaufen", besitzt ein gutes Herbergsnetz und führt am Golf von Biskaya entlang.
Jörg Schenkluhn berichtete eingehend von seinen Erfahrungen entlang des Weges und in den Herbergen. Nach 26 Etappen und rund 800 km kam unser rotarischer Freund um sechs Kilogramm leichter am 27. Okt. 2017 am Ziel an. Der krönende Abschluss der Pilgerfahrt war der Erhalt der Pilgerurkunde und der Besuch der Messe in der Kathedrale von Santiago. Die Rückfahrt wählte er nach der Feier seines Hochzeitstages mit seiner Frau in Santiago am Tag seiner dortigen Ankunft mit dem Bus.
Mitglied im RC Ellwangen seit 1994, Club-Präsident 2009/2010, Paul-Harris-Fellow. Verheiratet, ein Sohn. 2017 bis 2020 war er Distriktberichterstatter in D1830.
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