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Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Der Schmetterling, der sich von seinen Feinden verwöhnen lässt

Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling - Der Schmetterling, der sich von seinen Feinden verwöhnen lässt
Ein Falter, der sich von seinen Feinden aufziehen lässt © Nabu

Der Kuckuck legt seine Eier in fremde Nester – dieser Schmetterling geht ähnlich vor. Seine Wirte trägt er im Namen.

Ulrike Löw21.06.2024

Schon als Raupe lässt er sich von Ameisen aufziehen. Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist ein echter Untercover-Agent. Doch trotz seiner Raffinesse ist er bedroht – denn er ist auf seine Wirte angewiesen.
 
Seine Wirte trägt er im Namen: Ameisen und den Wiesenknopf. Noch als Raupe wird er von roten Knotenameisen in deren Bau getragen, dort wird er wie deren eigene Brut aufgezogen. Doch die Raupe entpuppt sich als Räuber und vertilgt bis zu 600 Ameisenlarven. Schließlich verpuppt er sich auch und muss als Falter schleunigst das Weite suchen – denn dann kann er mit seinem "Geruch" die Ameisen nicht mehr täuschen. Er wird als Beute erkannt. 
 
Seine Nahrungsquelle findet der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling nun bei den dunkelroten Blütenköpfchen des Großen Wiesenknopfes. Die Pflanze ist für den Falter auch Schlafquartier, Balzplatz und Paarungsort.
 
Seine speziellen Fähigkeiten verblüffen, doch sie machen ihn auch abhängig. Treffen die Wirtspflanze und die Wirtsameise nicht auf derselben Fläche aufeinander, hat er keine Chance.
 
Die Zerstörung der Lebensräume durch Entwässerung und intensivierte Nutzung, Mahd während der frühen Larvenstadien, aber auch die Aufgabe wechselfeuchter Wiesen stellen eine große Gefahr für ihn dar.

Im Thüringer Schiefergebirge, direkt am Grünen Band, kommt er noch immer vor. Um seine Lebensräume zu erhalten, wird die besondere Pflege der Standorte sichergestellt, so dass der Große Wiesenknopf genau dann blüht, wenn der Falter fliegt.