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Der Schneemensch und die Zukunft
Eine neue Initiative versucht, junge Menschen bei ihrer beruflichen Entwicklung zu fördern und sie dabei auch mit der Welt von Rotary zu verbinden
Es mag schon seinen Grund haben, warum der Yeti so sagenumwoben ist, so geheimnisvoll und mystifiziert. Es hat ihn ja noch keiner gesehen, dort oben am Himalaya. Nicht einmal Reinhold Messner. Das hat der angebliche Schneemensch mit der Zukunft gemeinsam, die hat auch noch keiner gesehen. Dem Yeti kann man bestenfalls nachlaufen, die Zukunft aber kann man planen. Und genau das macht YETI von Rotary.
Dienste besser vernetzen
Es geht um die Jugend. Die kann mit Fabeln wenig anfangen. Daher bedeuten die zufällig gleichen Buchstaben bei Rotary sehr Konkretes: Youth Empowerment Talent Initiative. YETI eben. Der Hintergrund ist leicht erklärt. Seit Paul Harris bemüht sich Rotary um Verbesserungen in der Berufswelt und um die Jugendentwicklung, zumeist allerdings in eigenen Schienen. Doch Berufsdienst und Jugenddienst gehören ursächlich zusammen. Darüber haben vor einiger Zeit der damalige Governor Paul Jankowitsch, Berufsdienstbeauftragter Peter Zörer und Assistant Governor Willi Reismann philosophiert, inzwischen ist eine Initiative daraus entstanden. Gov. Arno Kronhofer ernannte Reismann zum ersten Assistant Governor für Jugendentwicklung, als direkte Verbindung zu Interact und Rotaract.
Durch eine engere Vernetzung von Jugenddienst und Berufsdienst soll jungen Menschen nicht nur wie bisher durch internationalen Austausch der Horizont erweitert werden, sondern sie sollen ganz konkret neue Berufs chancen erfahren. Der Hintergedanke ist klar: Durch die Eröff nung von Chancen können junge Menschen auch über berufliche Achsen den Weg zur rotarischen Welt finden – und irgendwann lassen sich aus ihnen neue Rotarier rekrutieren.
Berufsdienst für die Jugend
Schon jetzt unterstützt Rotary Berufsberatungstage und pflegt regelmäßigen Kontakt zu einigen Schulen in Wien. Das soll weiter ausgebaut werden. Noch ist die Initiative in der Brainstormingphase. Ideen sind gefragt, jeder Club soll jedes Jahr eine Kleinigkeit dazu beitragen. Letztlich geht es um Unterstützung dabei, dass Jugendliche ihre Talente erkennen und ermuntert werden, sich auf diese Talente zu stützen und auf ihnen ein Berufsleben aufzubauen. Klingt einfach, ist es aber sehr oft nicht. Aber was ist schon einfach? Es war ja auch kein Spaziergang, auf dem Himalaya dem Yeti nachzujagen und zu erkennen, dass der schlicht ein kräftiger Bär ist. Es mag schon Symbolkraft haben, dass das Logo von YETI anmutet wie hohe Berge, hinter denen die Sonne aufgeht. Die rotarische Sonne …
© Interfoto
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