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Korbach

Digitalministerin zu Gast beim Intercity-Meeting

Korbach - Digitalministerin zu Gast beim Intercity-Meeting
Hessens Staatsministerin für Digitalisierung, Prof. Dr. Kristina Sinemus (RC Darmstadt), und Frank Mause (Präsident RC Korbach-Bad Arolsen) © Thomas Ebert

Frau Prof. Dr. Kristina Sinemus, ein "Kind" des RC Korbach-Bad Arolsen, berichtete von den Anfängen ihrer Ministertätigkeit.

Christian Kaiser26.08.2019

„Ab 2020 wird Darmstadt als Versuchsfeld für die neue 5G-Technologie fungieren. Zurzeit werden in Hessen 300 zusätzliche Funkmasten für eine flächendeckende Mobilfunkabdeckung aufgestellt. Bis 2030 werden alle Haushalte in Hessen mit Glasfaseranschluss versorgt sein.“ – So einige Kernaussagen aus einem Vortrag von Frau Prof. Dr. Kristina Sinemus, Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung.

Zum Vortrag in das Korbacher Bürgerhaus eingeladen hatte der RC Korbach-Bad Arolsen. Clubpräsident Frank Mause stellte in seinen einführenden Worten die deutschlandweit erste Digitalministerin als "Kind" des Rotary Clubs vor – war doch ihr inzwischen verstorbener Vater, Pastpräsident Erich Sinemus, im Jahr 1971 Gründungsmitglied des Clubs.

Rotary spielt auch weiterhin eine Rolle im Leben von Kristina Sinemus. So wurde sie – wohl dank ihrer damaligen Position als IHK-Präsidentin – als erste Frau in den RC Darmstadt aufgenommen.

In ihrem Vortrag gab die Referentin auch einen Einblick in die Anfänge ihrer Ministertätigkeit. So habe der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier sie am 3. Januar dieses Jahres im Urlaub angerufen und angeboten, als parteilose Ministerin dem neuen Ministerium vorzustehen. Nach Beratung mit der Familie sagte sie zu. Innerhalb von zwei Wochen übergab sie ihr Unternehmen an einen Geschäftsführer, zog ihre Kandidatur zur Wiederwahl als IHK-Präsidentin zurück und ließ ihre Professur ruhen. Bereits am 18. Januar wurde sie als neue Staatsministerin vereidigt. 

Seitdem steht sie im Scheinwerferlicht – nicht nur der Öffentlichkeit. Auch andere Landesregierungen, Bundesregierung und Brüsseler Einrichtungen beobachten die Entwicklung. Die ersten Monate der Amtszeit waren/sind geprägt durch strategische Überlegungen hinsichtlich Schnittstellen und Synergien. Zeitgleich waren/sind große organisatorische Aufgaben zu bewältigen, wie Aufbauen der Infrastruktur mit Anwerben geeigneter Mitarbeiter, Anmieten von Räumlichkeiten sowie Erstellen von Nachtragshaushalten.

Für ihr neu geschaffenes Ministerium sieht Kristina Sinemus vielfältige Aufgaben. Neben den eingangs genannten Zielen der digitalen Grundversorgung mit Beschleunigung der Genehmigungsverfahren soll ein gesellschaftlicher Dialog befördert werden. Themen sind hier unter anderem zukünftige Arbeitswelten und Gesundheitsprävention. Erfreulich sei, dass einer Studie zufolge Hessen bundesweit bezüglich Digitalisierung bereits den ersten Platz einnehme. In der anschließenden Diskussion wurde angemerkt, dass hier Fortschritte die Landflucht abbremsen könnten – was Kristina Sinemus bestätigte und feststellte, dass bereits eine Umkehr festzustellen sei.

Abschließend bedankte sich Präsident Frank Mause bei der Referentin mit einem Exemplar des vom Club aufgelegten Drucks einer antiken Waldeckkarte von Abraham Ortelius. Die Ministerin will die Landkarte in ihrem Wiesbadener Büro gleich neben dem Waldecker Stern aufhängen, so dass für jeden Besucher ihre Wurzeln offensichtlich sind. Den Teilnehmern des Intercity-Meetings galt der Dank für ihre Spenden für gemeinnützige Projekte, so zum Beispiel das therapeutische Reiten von schwerstkranken Kindern.