RC Nürnberg-Sigena
Ein Bus für die Studierenden in Ghana – Bildung ermöglichen
Es fehlt an öffentlichen Verkehrsmitteln: Nürnberger Rotarier unterstützen die Katholische Universität Ghana mit einem Bus.
Die Anfrage aus Ghana kam 2022. Die Universität Sunyani wandte sich an Klaus Fleischer; der Professor für Innere Medizin hatte die Tropenmedizinischen Klink in Würzburg geleitet. Könnte er nicht helfen, einen eigenen Bus zu organisieren?
Klaus Fleischer reichte die Bitte an Freund Dr. Wolfgang Benkel (RC Nürnberg-Sigena) weiter und bat darum zu überlegen, wie für die Studenten der Katholischen Universität Ghana ein Bus beschafft werden könnte. Es sei schwer für die Studierenden, an ihre Arbeitsplätze zur praktischen Ausbildung zu gelangen. Der öffentliche Verkehr in dem Land ist nicht organisiert, Busse oder Taxis fahren nur, wenn sie gefüllt sind. Dazu kommen die nicht unerheblichen Transportkosten, welche sich die Studierenden oftmals nicht leisten können.
"Mit einem großen eigenen Spendenaufkommen unseres RC Nürnberg-Sigena und der Beteiligung des befreundeten Clubs RC Sihltal in der Schweiz in Höhe von 2000 Euro sowie der großen Hilfe von MIVA in Österreich konnte die Finanzierung des Busses über rund 57.000 Euro gesichert werden", berichten Wolfgang Benkel, Margit Schlenk und Dr. Axel Kreienbrink vom RC Nürnberg-Sigena.
Nun ist nach doch längerer Zeit, die wegen der Hilfe mit den Formalitäten von MIVA notwendig war, der Bus zur großen Freude aller in Ghana angekommen.
Die Verwendung des erbetenen Busses ist für den Hin- und Rücktransport von Studierenden (Bachelor of Science) aus der Fakultät "Krankenpflege und Hebammenkunde" der Katholischen Universität Ghana (CUG) zu klinischen Praktika in den umliegenden Hospitälern vorgesehen.
Im "proposal for donation of a bus" der Universität ist die im Wintersemester 2022/23 eingeschriebene Studierendenzahl dieser Fakultät mit 1.944 in vier Jahrgängen angegeben. Diese Zahl ist sehr hoch und spiegelt auch den hohen Personalbedarf in Ghana und den Nachbarländern wider. Die Studierenden müssen in Gruppen zu den vielfältigen klinischen Praktika in die Hospitäler gebracht werden. Öffentlicher Transport ist nur rudimentär vorhanden und der bestehende Bus – ein Modell von 2011 – ist weit überfordert. Der Bus hat sich in der Afrika-Version mit 4 x Doppelreifen und doppelter Blattfederung über 11 Jahre bewährt."
Die MIVA Austria ist ein Hilfswerk der katholischen Kirche. Ihre Aufgabe ist es, Transportmittel aller Art für den Einsatz in Mission und Entwicklungshilfe zu finanzieren. Dazu gehört der Beschaffungsbetrieb der MIVA (BBM). Dieser ist Non-Profit-Dienstleister, Beschaffungsbetrieb und Handelspartner für Engagierte in den ärmsten Ländern der Welt. Auf diese Weise war es möglich, den Bus günstig zu beschaffen – und die MIVA hat die Hälfte der Kosten finanziert und den aufwändigen Transport nach Ghana organisiert.
Durch das erfolgreiche gemeinsame rotarische Engagement können nun Studierende an ihre Fakultät gelangen und die so wichtigen Kompetenzen für das Gesundheitswesen erwerben, indem der Zugang zum Studienort überhaupt ermöglich wird.
Ein Kernbereich Rotarys, die Gesundheit, ist nun in diesem Setting vor Ort in Ghana gefördert worden.
Ein großer Dank gilt Freund Dr. Benkel für die hartnäckige und großzügige Initiative und Umsetzung des Projektes.
Margit Schlenk
Wolfgang Benkel
Axel Kreienbrink
Ulrike Löw (RC Nürnberg-Reichswald) ist seit 20 Jahren als Journalistin tätig. Ihr Schwerpunkt liegt bei rechtlichen Themen: Aktuelle Rechtsnews interessieren sie ebenso wie juristische Hintergründe, regelmäßig sitzt sie in Gerichtssälen und berichtet über Strafprozesse. Ab August 2021 ist sie Berichterstatterin des Distrikts 1880.
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