Bosnien-Herzegowina
Ein neues Labor für Srebrenica
Länderübergreifende Zusammenarbeit im gemeinsamen Distrikt 1910 ermöglicht auch große Hilfsprojekte
Srebrenica ist eine der Städte, die der Bosnienkrieg besonders getroffen hat. Drei Jahre war sie belagert. Ein Massaker im Juli 1995 an rund 8.000 Männern wurde zum Trauma eines ganzen Landes. Wie nach jedem Krieg war auch dort der Weg zur Normalität ein langer und schwieriger. Heute noch fehlt es an vielem. Die medizinische Grundversorgung zu verbessern ist seit Jahren das Ziel einer engen Kooperation zwischen den Rotary Clubs Srebrenica und Klosterneuburg.
Material für ein Jahr
Unter dem Titel "Advancement of Health care in Srebrenica Municipality" (Förderung der Gesundheitsversorgung in der Gemeinde Srebrenica) haben diese beiden Clubs mithilfe der Rotary Foundation 125.490 Dollar für ein neues Labor aufbringen können. Die Gemeinde Srebrenica hat das Projekt mit ca. 25.000 Euro unterstützt. Bis dato war es aufgrund des schlechten Zustandes des Labors notwendig, dass Patienten bis ins 50 km entfernte Zvornik fahren oder private Praxen aufsuchen mussten, was viele sich nicht leisten konnten.
Nun wurde das Labor generalsaniert. Es wurden entsprechende Möbel gekauft, neue Geräte angeschafft und das Personal geschult. Zudem ist Verbrauchsmaterial für die nächsten zwölf Monate gesichert. Mit dem neuen Equipment können nun viele Untersuchungen durchgeführt werden, die bislang nicht gemacht wurden. In Anwesenheit des Governors Ismail Sadek und des Bürgermeisters von Srebrenica wurde das Labor am 30. Oktober 2018 übergeben.
Viele gemeinsame Projekte
Es ist dies eines von vielen gemeinsamen Projekten zwischen Österreich und Bosnien-Herzegowina. Unter der Federführung des RC Klosterneuburg und der Hilfe vieler Cubs aus dem Distrikt 1910 wurden Kindergartenmöbel angeschafft, medizinische Geräte und Betten an diverse Institutionen geschickt, mehr als 150 Himbeerfarmen finanziert oder Bürger in Not unterstützt.
Das aktuelle Projekt in Srebrenica läuft noch bis März 2019. Jetzt geht man daran, die laufenden Kosten zu reduzieren. Thermische Isolierung des Gebäudes, bessere Fenster und neue Heizkörper sollen die Energiekosten senken. Und ein weiterer Projektteil bezieht sich auf die Schulung des medizinischen aber auch nicht-medizinischen Personals, um mit mehr Wissen zu einer bessere Versorgung der Patienten zu kommen.
© Interfoto
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