https://rotary.de/clubs/distriktberichte/einen-leuchtenden-schuh-a-12616.html
3. Neustädter MINT-Wettbewerb

Einen leuchtenden Schuh

3. Neustädter MINT-Wettbewerb - Einen leuchtenden Schuh
Die Sieger des Neustädter MINT-Wettbewerbs 2018 mit Mitgliedern der Preisjury © LN Lübeck

…und andere technische Überraschungen präsentierten Schülerinnen und Schüler im dritten MINT-Wettbewerb des RC Neustadt-Ostsee.

Matthias Schütt07.06.2018

Die Werbung von Nachwuchs für eine Ausbildung in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) ist gesellschaftspolitisch nach wie vor hoch aktuell. Hierfür ist der RC Neustadt-Ostsee seit mehreren Jahren aktiv. Am 24. Mai 2018 fand im Rahmen eines Clubmeetings mit der feierlichen Preisverleihung der 3. MINT-Wettbewerb des Clubs mit dem Küstengymnasium Neustadt in Holstein seinen Abschluss. Präsident Thomas Lau konnte zum Meeting vor großer Kulisse der anwesenden Rotarierinnen fast 30 Gäste aus Schule, Stadt und regionaler Presse begrüßen. Der Leiter des Küstengymnasiums, Karsten Kilian, bedankte sich für die MINT-Projektidee und den nunmehr dritten Wettbewerb mit dieser sehr ansprechenden Abschlussveranstaltung. Er drückte seine Freude über die Leistung der Schülerinnen und Schüler aus, die bei diesem Meeting im Mittelpunkt standen.

Im Schuljahr 2017/18 wurde für den MINT-Wettbewerb das Thema „Bewegung“ gewählt. Club-Projektleiter Georg Heerten dankte allen Schülerinnen und Schülern und den betreuenden Lehrkräften für die gute Umsetzung und die sehr guten Ergebnisse. Anschließend stellten die Schülerinnen und Schüler, moderiert von ihren Lehrerinnen, ihre von einer Jury aus Schulleitung, Lehrern und Rotariern prämierten Projekte vor und erklärten ihre Ideen.

Hierfür wurden die folgenden Preise vergeben:

Klassenstufen 6 bis 8

Den 1. Preis erhielten Benjamin Sienkewitz und Finn-Ole Peters aus der Klasse 7b für ihre Arbeit „Der Power-Schuh“ mit einem Förderbeitrag von 200 Euro und einer Einladung zum MINT-Ausflug am 28. August 2018. Kinetische Energie aus der Laufbewegung im Schuh wird in elektrische Energie umgewandelt und in einer Powerbank im Schuh gespeichert. Unterstützt durch eine Solarzelle auf dem Vorderschuh kann die gespeicherte Energie über einen USB-Anschluss zum Beispiel zum Handy-Laden genutzt werden oder mit eingebauten LEDs in der Schuhspitze zum Ausleuchten des Schrittbereiches in der Dunkelheit.

Einige der in Neustadt vorgeführten Erfindungen, rechts der Rollator, mit dem man Treppen überwinden kann
Einige der in Neustadt vorgeführten Erfindungen, rechts der Rollator, mit dem man Treppen überwinden kann © RC Neustadt-Ostsee

Jeweils einen 2. Preis erhielten Hannes Behrens, Robert Ousch und Karl Schnorr aus der Klasse 7b für ihre Arbeit „Die verbesserte Variante eines Rollators, die es ermöglicht auch Treppen hinunterzugehen“ mit einem Förderbeitrag von 150 Euro sowie Tobias Höppner, Klasse 6b, und Ernst Heinz, Klasse 8a, für ihre Arbeit Wie kann man blinden Personen die Fortbewegung im Alltag erleichtern?“ mit einem Förderbeitrag von 100 Euro und jeweils einer Einladung zum MINT-Ausflug.

Zum Rollator-Projekt wurde ein umgebauter Rollator zur Bewältigung von Treppenstufen bei der Preisverleihung gezeigt und erläutert. Zum Projekt „Wie kann man blinden Personen die Fortbewegung im Alltag erleichtern?“ wurde praktisch vorgeführt, wie die in einer Schirmmütze integrierten Abstandssensoren funktionieren. Ein Blindenstock ertastet Hindernisse am Boden und die sensorbestückte Mütze gibt akustischen Alarm bei Hindernissen in Augenhöhe.

Klassenstufen 9 bis Q2

Jeweils einen 1. Preis erhielten Johannes Levin und Jannik Schau (Klasse 9c) für ihr Projekt „Ein Auto bauen“ sowie Annalena Herrmann und Keno Strotjohann (Klasse Q2) für ihre Arbeit „Feuchtigkeitsinduzierte Bewegung – ein zukunftsträchtiges Konzept?“ mit einem Förderbeitrag von jeweils 500 Euro. In heimischer Werkstatt hatten Johannes Levin und Jannik Schau ein motorisiertes Fahrzeug in Originalgröße fast fertiggestellt und sich mit diversen Detailproblemen, zum Beispiel dem Umgang mit Holz, Stahl und Aluminium als Baustoff, mit der Konstruktion und dem Bau einer Lenkachse und der Realisierung eines Antriebskonzeptes mit Verbrennungsmotor und hydraulischer Kraftübertragung, auseinandergesetzt. In einem Powerpoint-Vortrag wurde ausführlich über das Projekt berichtet.

Annalena Herrmann und Keno Strotjohann hatten sich indes dem Zukunftsthema Bewegungsenergie ohne Einsatz fossiler Brennstoffe zugewandt und mit der innovativen Idee einer „Feuchtigkeitsinduzierten Bewegung“ auseinandergesetzt. Sie stellten die Idee eines „Hygromotors“ vor, der den Einsatz von sich bei Wasserkontakt unterschiedlich ausdehnenden Materialien erfordert.

Für alle ausgezeichneten Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 6 bis 8 beinhaltet die Auszeichnung eine zusätzliche Einladung zu einem MINT-Ausflug am 28. August, bei dem MINT-Projekte und MINT-Projektarbeit mit aktiver Einbindung der Schülerinnen und Schüler im Vordergrund stehen. Der Ausflug wird auch in diesem Jahr vom Neustädter Partnerclub RC Kühlungsborn-Bad Doberan mit 500 Euro co-finanziert, wofür sich Präsident Lau ganz herzlich bei den Freunden aus Kühlungsborn bedankte. 

Matthias Schütt

Matthias Schütt ist selbständiger Journalist und Lektor. Von 1994 bis 2008 war er Mitglied der Redaktion des Rotary Magazins, die letzten sieben Jahre als verantwortlicher Redakteur. Seither ist er rotarischer Korrespondent des Rotary Magazins und seit 2006 außerdem Distriktberichterstatter für den Distrikt 1940.