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Neues aus den Distrikten

Europa in schwierigen Zeiten

Neues aus den Distrikten - Europa in schwierigen Zeiten
Karl Habsburg-Lothringen (links) mit Peter Forster und Michaela Weihs (RC Salzburg-St. Rupert) © Rotary

„Wir sollten aus der Geschichte Schlüsse ziehen – vor manchem Problem von heute standen auch unsere Vorfahren schon“

Gustav Oberwallner01.07.2017

Der Vortrag von Karl Habsburg-Lothringen während des Intercity-Meetings, ausgerichtet vom länderübergreifenden RC Salzburg-St. Rupert, traf den Nerv vieler Freunde. Nachdenklich folgten sie den Ausführungen Habsburgs, dessen Vater Otto Habsburg sich um die Verbreitung der Ideen der paneuropäischen Bewegung verdient gemacht hatte. Zentrales Thema waren die Verhandlungen des Wiener Kongresses nach der endgültigen Besiegung von Napoleon, die von vielen als der entscheidende Beginn der Rechtsstaatlichkeit und der Schaffung europäischer Rechtsnormen eingestuft werden. Der Themenbogen umfasste auch aktuelle Krisengebiete, wie die Ukraine und die geschichtliche Bedeutung dieser Region für die Donaumonarchie. 

Toleranz war und ist wichtig
Auf Fragen zu aktuellen Problemen der Integration von Flüchtlingen unterschiedlicher Kulturkreise verwies Karl Habsburg auf die Toleranzpatente der Donaumonarchie. Selbst die wirtschaftliche und politische Integration der Türkei ist nach Erfüllung der notwendigen demokratischen Anpassungsschritte für den ehemaligen ÖVP-Politiker vorstellbar.

Dem geschichtlichen Rückblick gewidmet war auch ein Festvortrag von Michael Schneditz-Bolfras (RC Gmunden). Er referierte über die Rolle des „Infanterie-Regiment Nr. 42“ und führte die bewegte Geschichte des Regiments bei den unterschiedlichen Gebietsansprüchen der europäischen Herrscherhäuser vor Herausbildung demokratischer, nationalstaatlicher Gebiete vor Augen.

 Auch in diesem Vortrag war die 1683 begonnene Belagerung Wiens und die Beteiligung des Regiments IR Nr. 42 an der Rückschlagung der Belagerung und den 16 folgenden militärischen Auseinandersetzungen bis zu dem von Prinz Eugen von Savojen mit den Türken erreichten Friedensschluss von Karlowitz 1699 ein zentrales Thema.

Auch für Clubmitglied Claudia Schoiber-Ceconi war es ein sehr aufschlussreicher Abend: „Wer nicht selbst zuhören konnte, hat wirklich etwas versäumt.“

Gustav Oberwallner

Dr. Gustav Nikolaus Oberwallner (RC Gmunden) ist Gesellschafter der Automobile Mairhuber, außerdem EU-Beauftragter an der Wirtschaftskammer Österreich im Kfz-Handel. Er studierte BWL an der Johannes Kepler Universität in Linz. Es folgten ein MBA an der University of Dallas, Texas, und zehn Berufsjahre in der Firma Voest Alpine, darunter in der strategischen Konzernplanung.
Oberwallner arbeitete 30 Jahre als Lektor am Institut für Organisations-Forschung sowie am Institut International Management der JKU in Linz, desweiteren als Lehrveranstaltungsleiter am Wirtschaftsförderungs-Institut der Wirtschaftskammer Österreich. Er engagiert sich auch als stellvertretender Gemeinderat in Gmunden.
Seit 1994 ist er Rotarier und konnte sich bereits als Sekretär, Clubmeister, Präsident, Assistant Governor sowie seit 2016 als Distriktberichterstatter einbringen.

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