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ICC-CORE

Gemeinsam für Europa und Frieden

ICC-CORE - Gemeinsam für Europa und Frieden
Erste Vorstandssitzung und erste Jahreskonferenz des ICC © ICC-CORE

Nach langer Vorbereitungszeit erhielt Anfang Oktober 2025 CORE, die Cooperation of Rotarians for Europe, die Charter als weltweit erster internationaler Regionalausschuss bei Rotary International.

Julius Schölkopf02.11.2025

Hinter diesem Schritt stehen sechs Distrikte, die seit fünf Jahren grenzüberschreitend zusammenarbeiten: 1830 und 1930 aus Baden-Württemberg, 1710 und 1780 aus der französischen Region Auvergne-Rhône-Alpes sowie 2041 und 2042 aus der Lombardei. Ihr gemeinsames Ziel ist es, jungen Menschen die Friedensidee Europas konkret erfahrbar zu machen. Das geschieht über verstärkten Schüleraustausch, neue Clubpartnerschaften innerhalb der an CORE beteiligten Distrikte, trinationale Schulprojekte und europaweite RYLA-Formate.

Nach der Jahreskonferenz 2025 kommen Praktikantenaustausche hinzu. Damit diese langfristige Initiative nicht von jährlich wechselnden Governor-Schwerpunkten abhängt, wählten die Verantwortlichen das Format eines subnationalen Inter Country Committee: ICC Baden-Württemberg – Lombardei – Auvergne-Rhône-Alpes, kurz ICC CORE. Wie bei nationalen Länderausschüssen können sich Clubs und einzelne Rotarier beteiligen; zugleich arbeitet CORE eng mit den bestehenden Länderausschüssen zusammen. Für die baden-württembergische Sektion verantwortet Jörg Hochhausen (DGE 1930) die Leitung, unterstützt von Christel Althaus (DGE 1830) als Vizepräsidentin, PDG Klaus-Günther Strack als Sekretär und Helmut Becker (RC Offenburg) als Schatzmeister. "Mit dem für CORE wie geschaffenen Format des Internationalen Regionalausschusses haben wir unseren für die junge Generation so wertvollen friedensfördernden Aktivitäten das rotarisch geeignete Format gefunden", zeigt sich Jörg Hochhausen, DGE 1930 und Präsident der baden-württembergischen Sektion zufrieden mit der Entwicklung.  

Vor diesem Hintergrund trat am 3. Oktober 2025 in Archamps, Haute-Savoie (Distrikt 1780), der Vorstand des weltweit ersten subnationalen ICC zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Die Stimmung war von Vertrautheit und Aufbruch geprägt: Vertrautheit, weil die Beteiligten seit 2020 in CORE eng zusammenarbeiten; Aufbruch, weil der rotarische Einsatz für Frieden in Europa den inneren Kompass dieses ICC bildet. Kernauftrag ist es, den Wert der Europäischen Union als Friedensprojekt sichtbar zu machen – seit sieben Jahrzehnten eine Erfolgsgeschichte nach Jahrhunderten der Kriege. Die Sekretäre der drei Sektionen begrüßten die Mitglieder des Leitungsgremiums aus den Distrikten 1710, 1780, 1830, 1930, 2041 und 2042. Zusammen repräsentieren sie etwa 15.000 Rotarierinnen und Rotarier in rund 400 Clubs. Sie informierten über Mission, bisherige Aktivitäten und die offizielle Anerkennung durch Rotary International. Im Mittelpunkt der Beratungen standen die jeweils passenden Rechtsformen in den drei Ländern sowie Beitragsmodelle - pro Mitglied, pro Club oder pro Distrikt. Unterschiedliche rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen erfordern länderspezifische Lösungen. Als zentrale Aufgabe definierte der Vorstand, die Teilnahme von Clubs und einzelnen Rotariern deutlich zu erhöhen. Konkrete Vorschläge erarbeiten die Vorstandsmitglieder bis zum Strategietreffen in der Villa Vigoni im April 2026; erste Weichenstellungen flossen unmittelbar in die anschließende Jahreskonferenz ein.

Am 3. und 4. Oktober fand diese erste ICC-CORE-Konferenz mit insgesamt 50 Teilnehmenden statt. Nach einer Botschaft von RI-Präsident Francesco Arezzo stellten sich die sechs Distrikte vor, ehe Workshops die Projektarbeit vertieften: Rotary European Stars, ein RYLA-ähnliches Programm für 20- bis 25-Jährige aus allen drei Regionen; das Trinationale Schulprojekt, in dem Zehntklässler ein Schuljahr lang online an europäischen Themen arbeiten – mit Auftakt und Abschluss in Präsenz an zwei Schulen; ein Informationsprogramm zu Institutionen und Entscheidungswegen der EU für Jugendliche wie Erwachsene; ein praxisnaher Baustein zur Identifikation europäischer Fördermittel für ICC-CORE-Vorhaben; sowie Maßnahmen zur Stärkung von NGSE, um New-Generations-Service-Exchange in den beteiligten Distrikten zu verankern. Der Nachmittag war Impulsen und Diskussionen zur positiven Friedensarbeit sowie einer Präsentation zur engeren Zusammenarbeit zwischen Rotary und Rotaract innerhalb von ICC CORE gewidmet. Zum Abschluss fassten die Sektionspräsidenten Jörg Hochhausen (Baden-Württemberg), Jean-Luc Perrin (Auvergne-Rhône-Alpes) und Guiseppe Navarini (Lombardei) die Ergebnisse zusammen, dankten den Teilnehmenden und luden zur zweiten Jahreskonferenz am 9. und 10. Oktober 2026 nach Kehl im Distrikt 1930 ein. Der ICC CORE gibt dem europäischen Friedensgedanken eine konkrete, generationenübergreifende Form, die rotarisch, verlässlich und grenzüberschreitend ist. 

Julius Schölkopf
Julius Schölkopf  (PHF+2, Rotary Club Stuttgart-Wildpark, Rotaract Club Ludwigsburg) ist Ökonom und forscht zu Kapitalmärkten und zur monetären Ökonomik an der Universität Heidelberg.  Er studierte Volkswirtschaftslehre in Mannheim, Zürich und Heidelberg. Er hatte unter anderem mehrere Jahre das Amt des Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit in seinem Rotaract Club inne, arbeitete im Organisationsteam des KidsCamps in Heilbronn mit und vertrat den Distrikt 1830 als Assistant-Distriktsprecher (2018/19) und als Distriktsprecher (2023/24). Von 2018 bis 2025 engagierte er sich bei Rotaract Deutschland unter anderem im Ressort Öffentlichkeitsarbeit (Sprecher 2021/22) und im Bereich Organisationsentwicklung und Verfahrensfragen. Von Frühjahr 2021 bis Juli 2023 war er als Distriktberichterstatter für den Distrikt 1830 aktiv. Seit Juli 2024 ist er als Beauftragter des Distrikts 1830 für Öffentlichkeitsarbeit und als Assistant Rotary Public Image Coordinator für die Zonen 15 und 16 tätig.