Distriktkonferenz
Gemeinsam oder „Our club first“?
Moderner und dynamischer ist der Distrikt in den letzten Jahren geworden. Das erzeugt Wirkung, aber auch Widerstand.
Beide Effekte waren bei der Distriktkonferenz in Aschaffenburg zu spüren. Gut 200 Teilnehmer plus drei Dutzend In- und Outbounds – das ist ordentlich, ebenso wie ein Plus von 24 Mitgliedern gegenüber dem Vorjahr. Weniger schön: die 40 Austritte, die geringe Rückmeldung auf Anfragen sowie die Zahl der Clubs, die überhaupt nicht bei der Konferenz vertreten waren. Beides zeigt, dass ein Teil der Clubs den Wandel im Distrikt und bei RI nicht mitgeht, sondern bei den eigenen Traditionen bleiben möchte.- "Our club first?" Dies zu akzeptieren ist eine Besonderheit von Rotary, erschwert die Arbeit über die Clubebene hinaus aber erheblich.
Vielfalt der Aktivitäten
Eher eine „Müdigkeit“ ist es dagegen wohl, die sich laut dem Jugenddienst-Beauftragten Michael Fischer beim Schüleraustausch bemerkbar macht. Dabei seien die In- und Outbounds „die Saat, die irgendwann in unseren Reihen mit uns für eine bessere Welt eintritt“. Austauschschüler, die anschließend zu Rotaract oder Rotex gehen und das Glück eines für junge Leute (und Frauen) offenen Patenclubs haben, würden „Rotarier des Herzens und nicht nur der Nadel“, bestätigte die Beirätin für Internationales, Daniela Singer.
Erfreulich hoch ist das Spendenaufkommen, das jedoch in der Statistik kaum sichtbar wird, weil die deutschen Clubs wenig an die Foundation spenden und mehr eigene Projekte verfolgen. Im vergangenen Jahr lag es im Distrikt bei rund 2,5 Millionen Euro zuzüglich 52.000 Arbeitsstunden. Die Broschüre „Gemeindienstprojekte 2017/18“ von Dieter Sitzmann beschreibt 100 dieser „äußerst vielfältigen Aktivitäten“ – darunter die Projekte „Schlaganfallhelfer“ des RC Ansbach, „Jugend und Technik“ des RC Aschaffenburg und „3D-Solartechnik“ des RC Arnstadt, die im Plenum vorgestellt wurden. Bei RI beantragt der Distrikt nun, die Mittel für Distrikt- und Global-Grants künftig nicht mehr eins zu eins, sondern nach eigenem Ermessen aufteilen zu dürfen.
Anders als gewohnt wird ab dem Clubjahr 2019/20 auch die Schulung der Amtsträger ablaufen. Statt wie bisher mit einer Distriktversammlung und einem Präsidenten-Seminar (PETS) soll es dann nur noch ein gemeinsames Trainingswochenende geben.
Appell zur Zusammenarbeit
Als Governor 2020/21 nominierte die Konferenz Heribert Trunk (RC Bamberg), bevor Amtsträger Helmut Lanfermann (RC Alzenau) den Stab an seinen Nachfolger Ulrich Berger Neustadt/Aisch) weiterreichte. Dieser appellierte, Rotary „als Gemeinschaftswerk“ zu verstehen. Seinen Vorgänger, der als Vorsitzender des Jugenddienst Deutschland e.V. und Jugenddienst-Beauftragter des Deutschen Governorrats weiter aktiv bleiben wird, verabschiedete er mit dem Paul-Harris-Fellow mit drittem Saphir. Eine weitere solche Auszeichnung gab es für den langjährigen Distrikt-Rechnungsprüfer Thomas Laumayer (RC Bamberg).
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