Lebensmittel für die Ukraine
Gemeinsam stark: Nürnberger Rotarier packten 3000 Care-Pakete
Gemeinsam stark: Drei Tage lang packten Johanniter und Mitglieder der Nürnberger Rotary-Clubs 3000 Hilfspakete - drei randvolle Sattelschlepper mit 45 Tonnen Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Fahrrädern und Rollstühlen sind in der Ukraine angekommen.
"Alles hilft, nur nix tun hilft nix!" - so kommentiert Armin Mack das Projekt, das er Ukraine 4.0 nennt. Er ist Rotarier im Club Nürnberg-Reichswald und stand tagelang an einer selbstgebauten Packstraße in der Halle der alten Wäscherei der Rummelsberger Diakonie e.V. in Schwarzenbruck. Ihm gegenüber legte Lorand Szüszner, tätig bei den Johannitern, Hand an. Mehr als 150 Ehrenamtliche engagierten sich ein ganzes Wochenende, zum Verladen wurden Paletten und ein Hubwagen organisiert, am Ende waren drei Sattelschlepper der Johanniter mit 3000 Paketen randvoll bepackt.
Als evangelische Hilfsorganisation sind die Johanniter seit dem Jahr 1993 international unterwegs, um in der Vorweihnachtszeit Tausende Hilfspakete in Krisenregionen zu liefern - und seit dem russischen Überfall gilt das humanitäre Engagement auch den kriegsgeplagten Menschen in der Ukraine.
Es ist - seit Beginn des Krieges - bereits das vierte große Treffen der Nürnberger Rotarier und der Johanniter aus Lauf a. d. Pegnitz in der Halle der Rummelsberger Diakonie, um der ukrainischen Zivilbevölkerung zu helfen.
Um die 3000 Pakete überhaupt mit Nahrungsmitteln füllen zu können, sammelten die Rotarier des RC Nürnberg-Reichswald 70.000 Euro Spendengelder und beschafften die Lebensmittel - und Armin Mack sowie Präsident Bernd Schmitz-Dräger und Past-Präsident Martin Drechsler warben über den eigenen Club hinaus weitere Helferinnen und Helfer an.
Dabei waren Mitglieder des RC Nürnberg-Connect, des RC Nürnberg-Kaiserburg, des RC Nürnberg-Sigena, des RC Nürnberg-Fürth und des RC Nürnberg-Land, und dazu unterstützten - wie schon in den Jahren zuvor - Mitglieder des Inner Wheel Club Nürnberg-St.Lorenz.
In jedes einzelne Päckchen kamen Haferflocken, Vollkornbrot, Reis, Müsli und Nudeln, dazu Dosen mit Wurst, Gulaschsuppe und Gemüse. Eine Fischkonserve und ein Liter Speiseöl, Gummibärchen, Tee, Zucker, Suppen-Würfel, Kekse, eine Tafel Schokolade, Lebkuchen und eine Rolle Vitamin C.
Ulrich Kraus, er koordiniert bei den Johannitern die Weihnachtstrucker, fasst das Engagement in Zahlen: In diesem Jahr erwartet die Hilfsorganisation rund 60.000 Hilfspakete aus ganz Deutschland - bundesweit betrachtet steuerten die Nürnberger also fünf Prozent bei. Am Wochenende des 17./18. November packten 150 Frauen und Männer sowie 13 Kinder rund 30 Tonnen Lebensmittel in 3000 Kartons. Trotz der Zollkontrollen und der Bürokratie stehen die drei Sattelschlepper mittlerweile in Kiew
Auch dies ist nur gelungen, weil man zusammen hilft: Die Johanniter, so Lorand Szüszner, arbeiten seit Jahren mit vertrauenswürdigen Partnern in Rumänien. Als die Lkw-Ladungen dort angekommen waren, wurden die Hilfsgüter mit Hilfe von ukrainischen Speditionen über Moldawien nach Kiew geschickt. Dort werden die Sendungen in das Hinterland geschickt, aber auch in Heimen, Not- und Flüchtlingsunterkünften verteilt.
"Gemeinsam stark!" ist das Credo, "eine Teamleistung" betont auch Armin Mack. Gedankt sei an dieser Stelle auch für gespendete Artikel: Müsli kam von der Firma Mestemacher in Gütersloh, vermittelt durch Lorand Szüszner. Das Nürnberger Unternehmen Lebkuchen Schmidt spendete 3.000 Päckchen Lebkuchen, vermittelt durch Joachim Bisch (RC Nürnberg). Es musste viel vorbereitet werden, etwa die Paletten und Kartonagen (Johanniter) und die Klebebänder (Dr. Klaus Karg KG), für einen Abfallcontainer und eine mobile Toilette sorgte Freund Jürgen Pfaff RC (Nürnberg-Reichswald).
Last, but not least, die Halle selbst: Harald Frei (RC Nürnberg-Reichswald) und Tobias Gaydoul (RC Nürnberger Land) haben es ermöglicht, dass die Aktion in der Halle in Rummelsberg stattfinden konnte.
Einen Helfer hebt Armin Mack übrigens besonders hervor: "Laurin Meckler, geschätzt sechs oder sieben Jahre alt. Er hat die ganze Schicht über kontinuierlich, wie ein Schweizer Uhrwerk, die leeren Kartons zum Anfang der Produktionsstraße gebracht und dort für die Kommissionierer bereitgestellt. Seine Ausdauer, die Gelassenheit, aber auch seine Konzentration waren für mich hoch beeindruckend!"
Über alle Tage und Schichten der Packaktion hinweg waren eine ganze Reihe von Kindern und Jugendlichen dabei. Mack: "Sie haben alle einer Ernsthaftigkeit, aber auch mit offensichtlicher Genugtuung mitgeholfen. Kompliment den Eltern und Großeltern!"
Ulrike Löw (RC Nürnberg-Reichswald) ist seit 20 Jahren als Journalistin tätig. Ihr Schwerpunkt liegt bei rechtlichen Themen: Aktuelle Rechtsnews interessieren sie ebenso wie juristische Hintergründe, regelmäßig sitzt sie in Gerichtssälen und berichtet über Strafprozesse. Ab August 2021 ist sie Berichterstatterin des Distrikts 1880.
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