Konferenz des Distrikts in Neuss
"Geselliges Vergnügen, munteres Gespräch..."
... kann einem Festmahl die Würze geben". Eine Konferenz frei nach und mit Shakespeare.
In Neuss spielte der berühmte Dichter eine große Rolle. Aber der Reihe nach. Der scheidende Distriktgovernor Joachim Goetz (RC Neuss) bilanzierte im Zeughaus ein erfolgreiches Jahr: Die Mitgliederzahl wuchs um 1,5 Prozent (Plan: 1,8), ein E-Club (Rotary E-Club Nordrhein) wurde gegründet, ein weiterer Rotary Club ist in Münster in Gründung, mit dem Poliorace des RC Emsdetten konnten dank der Zugabe durch die Gates-Stiftung 360.000 Euro gesammelt werden und die interessanten Ergebnisse aus zwei Seminaren zum Thema „Rotary im Jahr 2030“ wurden auch von anderen Distrikten abgerufen. Ein Wermutstropfen im Kelch der Freude: 15 der
75 Clubs hatten bis zum Tag der Distriktkonferenz noch nicht an die Foundation gespendet.
Spitzzüngig und bunt
Entspannendes Zwischenspiel vor dem Festvortrag war die Kantate: „Wenn Bach Rotarier gewesen wäre …“ Das Barock-Ensemble „Sonare Neuss“ unter Leitung von Joachim Neugart (RC Neuss) glänzte mit Spitzzüngigem wie „Frauen in den Club zu bringen/ist nicht leichte zu gewinnen. Doch trifft man den rechten Ort,/O! So ist man glücklich dort.“
Vor dem Mittagessen sprach Professor Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, über „Die Deutschen in Europa. Von der schwierigen Nation zur offenen Gesellschaft“. Hüther, Mitglied im RC Köln am Rhein, legte mit seinen Überlegungen aus der Sicht des Ökonomen und Historikers ein hochspannendes Erklärstück zu Nationen und Nationalstaaten vor („Europa ist auf das Selbstbewusstsein seiner Nationen und die Handlungsfähigkeit seiner Nationalstaaten angewiesen“). Konkret forderte er ein glaubwürdiges Bekenntnis zum Euro („essenziell“), die Option einer europäischen Verteidigungsgemeinschaft erneut zu prüfen und mehr bürgerschaftliches Engagement. Das thesenartig formulierte Manuskript ist nachlesbar auf www.rotary1870.de.
Es folgte der wie immer den Altersschnitt erheblich senkende Auftritt der Rotary-Jugend mit Rotaractern (viele neu dabei!), Interactern, Inbounds und Outbounds – sie sorgten für Temperament, Farbenfreude und Stimmung. Haben Sie gewusst, dass es ein Rotaracter-Lied gibt?
Um 15.05 Uhr war es dann so weit: Die governornale Amtskette wechselte zu Michael Bülhoff (RC Oberhausen). Glück auf! Echter Shakespeare dann am Ende: Im Globe-Theater brillierte Bea von Malchus im One-Woman-Stück „Henry VIII.“. Sensationell, wie sie Heinrich, Elizabeth, Katharina von Aragon oder Anne Boleyn Stimme, Gestik und Profil gab.
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