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Oberhausen

Glocken und Kirchenfenster für Kamerun

Oberhausen - Glocken und Kirchenfenster für Kamerun
Anton Schmirler (v. li.) und Eugen Kall halfen Michael Bülhoff, die Kirchenglocken in den Container zu verladen. © Heinrich Jung

Aus einem Ausbildungsprojekt für Steinmetze in Afrika entwickelten sich weitere Aktionen. Nun sind Glocken, Kirchenfenster und drei Refraktionseinheiten für Optiker auf dem Weg nach Maroua

Dirk Möwius01.03.2021

Von der unglaublichen Dynamik, die rotarische Projekte entfalten können, weiß PDG Michael Bülhoff ( RC Oberhausen) zu berichten.  Nach längerer Freundschaft zu Bischof Bruno in Maroua wollte er mit ihm ein Projekt in Kamerun starten. Nach Rückzug des Pallottiner-Ordens wegen des Terrors im Lande waren die vor Ort angelernten Steinmetze ohne Arbeit. Mit ihrer Hilfe sollte ein Ausbildungsprogramm gestartet werden. Michael Bülhoff: „Bei meinem ersten Besuch musste ich feststellen, dass die Planungen, die wir gemacht hatten, nicht umzusetzen waren. Statt nur drei Ausbilder in den drei Ortschaften auszuwählen, waren in Douroum 18, in Douvangar zwölf und in Loulou acht Hilfskräfte soweit im Steinmetz-Beruf unterrichtet, dass sie als Ausbilder fungieren konnten. Ich habe mehr Geld eingesammelt und den Global-Grant -Antrag neu gestellt.“  Nun werden jeweils 120 Lehrlinge in zwei Kursen in je 16 Monaten Ausbildung geschult.

Bei einem weiteren Besuch in Kamerun stellte der Bischof die Frage, ob Bülhoff Glocken und Kirchenfenster in Deutschland besorgen könnte. In Neuenkirchen im Saarland wurde er fündig. Die evangelische Kirchengemeinde veräußerte die Glocken aus Bronze zu einem günstigen Kurs. Der RC Dillingen-Saargau hat mit zwei Freunden geholfen. Kettenzug, vier Strang-Gehänge, Schekel und Grumme wurden von einem Betrieb in Oberhausen gefertigt. In einer Bochumer Pfarrei konnten aus einer entweihten Kirche wertvolle Glasfenster entnommen werden. „Die Fenster habe ich zusammen mit einem Event Management Unternehmens ausbauen können. Das Unternehmen Pilkington hat uns die für den Transport den Container geliefert. Die Firma AStrans aus Bottrop von Anton Schmirler, Mitglied beim RC Gladbeck-Kirchhellen, half uns beim Transport und der Zwischenlagerung“, so Bülhoff.

Doch noch nicht genug:  Bald schon hatte der RC Maroua die Idee, jungen Menschen in Kamerun das Handwerk eines Optikers nahe zu bringen. Über „Brillen weltweit“ und eigene Recherchen gelang es, drei Refraktionseinheiten zu organisieren. Eine Einheit aus Lippstadt konnte mit den rotarischen Freunden vom RC Lippstadt demontiert werden.

Anton Schmirler kaufte einen 40-Fuß-Container. Den One-way-Container, den Transport, die Fenster und die Glocken bezahlt das Missionswerk der Pallottiner.  Die Steinmetze werden den Container vor Ort als Verkaufsraum nutzen können. Beim Neuanstrich half ein Freund aus dem RC Oberhausen. Ein befreundeter Designer sorgte für die Beschriftung. Kurz vor Weihnachten ging der Container auf die Reise: Bülhoff: „Im Sommer 2021 werde ich zum fünften Mal in den Kamerun reisen. Die Fenster dort fachlich versiert einzubauen und die Glocken in Funktion zu setzen, wird erneut eine Herausforderung. Ein rotarisches Projekt mit Folgen für mein Leben: Global Grants können Kinder bekommen.“