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Kärnten

Hochwasserhilfe für Kärnten

Kärnten - Hochwasserhilfe für Kärnten
Der Ort Rattendorf war vom Hochwasser besonders stark betroffen © ORF Kärnten

Mehr als 30 Clubs im Distrikt unterstützten eine spontane Hilfsaktion von RC Hermagor und Spittal/Drau

Hubert Nowak01.03.2019

Die Wetterextreme nehmen offenbar zu. Im Jänner wurde der Alpenhauptkamm von enormen Schneemengen förmlich überschüttet, und im vergangenen Herbst führten extreme Niederschläge und Stürme vor allem im Süden Österreichs zu schweren Schäden: In Oberkärnten wurden zahlreiche Häuser und zwei Betriebe teilweise bis in den ersten Stock überflutet, Brücken wurden weggerissen, Strassen sind teilweise abgerutscht oder wurden durch Vermurungen unterbrochen. Der Sturm riß ganze Dächer samt den Dachstühlen ab, Viehställe wurden beschädigt, hunderte Hektar Wald vernichtet. Bei vielen Bauern wurde die mühsam eingebrachte Heuernte völlig durchnässt und unbrauchbar.

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Ein Black-Hawk-Hubschrauber beim Schließen eines gebrochenen Dammes der Gail © Bundesheer/Horst Gorup

Die Überflutungen, Sturmschäden und Vermurungen im Gailtal, Lesachtal, Drautal und Mölltal haben Existenzen zerstört. Die Ortschaft Rattendorf im Gailtal wurde nach einem Dammbruch fast gänzlich überflutet. Der Gesamtschaden wird auf etwa 280 Millionen Euro geschätzt. Sehr häufig sind Hochwasserschäden nicht durch Versicherungen gedeckt.

Unbürokratisch und schnell
Da zeigte Rotary, was Hilfsbereitschaft heißt. Mehr als 140.000 Euro sind auf ein eigens eingerichtetes Spendenkonto eingegangen. Rotarier der Clubs aus Hermagor und Spittal an der Drau haben noch vor Weihnachten ein Drittel davon an rund 30 betroffene Familien bei Hausbesuchen direkt verteilt. Der Initiator der spontanen Aktion, PDG Arno Kronhofer (RC Hermagor), zeigte sich berührt von der Dankbarkeit der Menschen: „Teils mit Tränen in den Augen wurde die unerwartete Zuwendung von Rotary entgegengenommen.“

Inzwischen sind je nach Schadenshöhe weitere Mittel vergeben worden. Dafür hat ein Komitee nach Ermittlung der Schäden, etwaiger Versicherungsleistungen und Zuwendungen von anderen Organisationen einen Verteilungsschlüssel erarbeitet. Damit kann Rotary die am stärksten Geschädigten direkt unterstützen. Die Spendenaktion wird am Ende auch vom Rotary-Projektverein überprüft. „Es ist fantastisch, dass Rotary so unbürokratisch und schnell helfen kann“, freut sich Fritz Oberlerchner, Präsident von RC Spittal/Drau.

Sobald Hunderte Feuerwehrleute und auch das Bundesheer ihren Einsatz beendet hatten, war der Blick in die Zukunft gerichtet, auf die Reparaturen. Dass sich im Distrikt mehr als 30 Clubs an der Aktion beteiligt haben, freut den Präsidenten des RC Hermagor, Günther Müller: „Ich bin beeindruckt von der Solidarität der rotarischen Gemeinschaft.“ Nun ist zu hoffen, dass diese nicht schon bald wieder gefordert wird. Denn sollte das Tauwetter in den Alpen zu schnell einsetzen, würde die Schneeschmelze wohl die nächsten Probleme verursachen.

Hubert Nowak
Dr. Hubert Nowak, RC Perchtoldsdorf, ist Buchautor und Medienberater. Er war 40 Jahre lang als Journalist und Manager in verschiedenen Funktionen im ORF tätig, darunter als Moderator und stellvertretender Chefredakteur der „Zeit im Bild“ und als Landesdirektor des ORF Salzburg.

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