Bayerischer Wald
Hoffnung auf eine bessere Welt

Im Konzerthaus Blaibach fand ein Rotary Forum zum Thema Frieden statt, organisiert vom RC Cham/Bayern. Past-Gov. Wilhelm Dietl moderierte, hochkarätige Experten kamen zu Wort, ...
... zum Beispiel Walter B. Gyger (Rotary Club Genf International). Er war als Schweizer Botschafter in schwierigen afrikanischen und asiatischen Ländern tätig, aber auch in der Türkei und in Russland. In den vergangenen sechs Jahren agierte er als Verbindungsmann zwischen Rotary International und den Vereinten Nationen in Genf, heute wirkt er als Direktor der weltweiten Action Group for Peace. Frieden nennt er einen „heilsamen Zustand der Stille oder Ruhe, als die Abwesenheit von Störung und Beunruhigung und besonders von Krieg“. Rotarische Projekte in Krisengebieten könnten ohne Zweifel eine bessere Welt schaffen.
Die Hoffnung auf eine bessere Welt formuliert auch Referent Younes Bahram (Rotary Club Dresden-Blaues Wunder). Er stammt aus dem kurdischen Bereich Nordsyriens und lebt seit 1986 in Deutschland, zuerst in der DDR und dann in der BRD. Heute kümmert sich der Mediziner, Kaufmann und Poet intensiv um das leidgeprüfte ehemalige Heimatland und schilderte das Ringen der Kurden um Frieden. Ebenfalls eingeladen war Christian Springer, bekannt als Comedian. Er hat 2012 den Verein „Orienthelfer“ gegründet und engagiert sich als Flüchtlingshelfer im Libanon.
Werteerosion vorbeugen
Professor Dr. Gerhard Sabathil ergänzte den Blick auf die Flüchtlingslager durch seine profunde weltpolitische Analyse. Der frühere EU-Botschafter in Nord-, Mitteleuropa und Südkorea, beschrieb die Friedenspolitik der EU-Kommission und die zunehmenden Spannungen vor allem in Ostasien. Als China-Kenner übertrug er die Jahrtausende alten Mechanismen des Reiches der Mitte auf die Neuzeit – etwa die Dominanz Chinas für weite Teile der Erde. Armin Staigis (Rotary Club Chemnitz Schlossberg), Brigadegeneral a. D. und Incoming Governor des Distrikts 1880, erklärte militärische Zusammenhänge in Mitteleuropa und blickte auch auf den zunehmenden Unfrieden im deutschen Inland. Der Demokratie drohe Gefahr, die Zivilgesellschaft müsse sich gegen eine Erosion ihrer Werte wehren.

Ulrike Löw (RC Nürnberg-Reichswald) ist seit 20 Jahren als Journalistin tätig. Ihr Schwerpunkt liegt bei rechtlichen Themen: Aktuelle Rechtsnews interessieren sie ebenso wie juristische Hintergründe, regelmäßig sitzt sie in Gerichtssälen und berichtet über Strafprozesse. Ab August 2021 ist sie Berichterstatterin des Distrikts 1880.
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