Distrikt 1820
Hospiz Stiftung Rotary Rodgau auf gutem Weg
Im Kreis Offenbach gibt es bei 350 000 Einwohnern keinen Hospizplatz. Die Rodgauer Rotarier sind dabei, dies mithilfe
einer Stiftung zu ändern.
Traurige Erfahrungen im Freundes- und Familienkreis sowie Hinweise ambulanter Hospizgruppen machten die Rodgauer Rotarier auf einen Missstand in ihrer Region aufmerksam: Bei stark steigender Nachfrage nach Hospizplätzen gibt es im Kreis Offenbach mit seinen 350 000 Einwohnern keine eigene Hospizstation!
Nach gründlichen Überlegungen und intensiver Diskussion möglicher Konzepte innerhalb der gesamten Mitgliedschaft beschlossen die Rodgauer Rotarier daraufhin, hier über eine Stiftung Abhilfe zu schaffen.
Als im Juni 2014 die Gründungsurkunde der Hospiz Stiftung Rotary Rodgau eintraf, konnte ihr Vorsitzender Nikos Stergiou (RC Rodgau) schon ahnen, was auf ihn zukommt. Galt es doch, als Minimum eine Million Euro Stiftungskapital zu beschaffen. Den Anfang machten die Mitglieder des RC Rodgau selbst mit einer Einzahlung von 56 000 Euro. Dann ging es ans „Klinkenputzen“: Mit überzeugenden Auftritten und Konzepten mussten Geldgeber gefunden werden. 13 Kommunen, der Kreis, große Arbeitgeber sowie Vereine und andere Stiftungen wurden direkt angesprochen. Der Vorsitzende und seine Mitstreiter haben hier mehr als 70 Besuche als „Anstifter“ absolviert. Dabei machten alle rotarischen Nachbarclubs eine Zusage über jeweils 20 000 Euro.
Auch eine intensive Pressearbeit mit geschickt platzierten Spendenaufrufen zeigt Wirkung. So gingen bisher über 130 Einzelspenden ein, darunter namhafte Beträge aus Kondolenzanzeigen und Vermächtnissen.
Halbe Million geschafft
Im August 2016 war „Halbzeit“, die Hälfte der Million war geschafft. Zu diesem Anlass hatte „En Haufe Leut“, eine Kabarettgruppe aus Rodgau, in der auch Stiftungskurator Past-Präsident Lothar Mark und Schatzmeister Herbert Sahm mitmachen, zu einer Benefizveranstaltung eingeladen. Viele Gäste kamen und spendeten reichlich. Am Ende der Doppelveranstaltung war die halbe Million weit überschritten. So soll es nach den Vorstellungen der „Anstifter“ weitergehen. Insbesondere für den Trauermonat November sind im gesamten Kreisgebiet Gesangsveranstaltungen und Konzerte zugunsten der Stiftung geplant. „Wir haben das Thema Sterben mit unserer Initiative ins Leben und ins Bewusstsein geholt“, so ein inzwischen sichtlich zufriedener Nikos Stergiou. Auch Governor Michael von Zitzewitz ist fasziniert vom Elan der Rodgauer Rotarier, der eine ganze Region erfasst hat. Nachdem nun die rechtlichen und organisatorischen Voraussetzungen weitgehend geschaffen sind, ist der Spatenstich für 2017 geplant.
Christian Kaiser wurde 1942 in Hessen geboren, machte Abitur in Hanau. Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen und Bonn mit Promotion. Pächter der Hessischen Staatsdomäne Kinzigheimerhof bis 2004. Öbuv. Sachverständiger. Verheiratet, zwei Kinder. Seit 1981 im RC Hanau. Präsident 1999/2000, PHF+3. 2011 bis 2021 war er Distriktberichterstatter für D 1820.
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