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» Ich möchte Rotary jünger und weiblicher machen «
Hartmut Zwissler ist Motorsportler, Facharzt für Dermatologie und Venerologie, verheiratet und Vater von drei Kindern. Er will vor allem mehr Frauen für Rotary gewinnen
Erinnerst du dich noch an deinen ersten Kontakt mit Rotary?
An eine konkrete Situation nicht mehr. Ich kannte Rotary, bevor ich selbst Rotarier wurde, über Verwandte meiner Frau. Schon damals hat mich beeindruckt, was hinter Rotary alles steckt.
Wie bist du selbst Rotarier geworden?
Einer meiner Sportsfreunde sprach mich eines Tages an. Damals – um genauer zu sein, 1990 – wurden Gründungsmitglieder für einen neuen Rotary Club in Schorndorf gesucht. Er fragte, ob ich da mitmachen will. Und ich dachte, wieso nicht, das ist keine schlechte Sache.
Was sind deine Ziele für dein Governorjahr?
Ich möchte Rotary jünger und weiblicher machen. Wenn man bedenkt, dass der Anteil der Frauen bei Rotary weltweit bei 20 Prozent liegt, bei uns im Distrikt aber nur bei neun Prozent, dann haben wir ganz schön was aufzuholen. Ich bin der Überzeugung, dass Rotary Clubs ohne Frauen auf lange Sicht nicht überlebensfähig sind. Neue und vor allem jüngere Mitglieder kann man nur für Rotary begeistern, wenn sie einen gemischten Club vorfinden. Und man kann doch nicht einfach 50 Prozent der Bevölkerung ausschließen! Die Frauen stehen heute „ihren Mann“ im Beruf. Das können sie auch bei Rotary. Ich glaube allerdings, dass sie es schwerer haben, Beruf, Familie und dann auch noch Rotary unter einen Hut zu bekommen. An diesen Zielen haben sich deine Vorgänger schon die Zähne ausgebissen. Ja, aber steter Tropfen höhlt den Stein, und der Widerstand wird geringer. Wir müssen auch sehen, dass wir mehr Mitglieder aus den Rotaract Clubs generieren. Da wird meiner Meinung nach noch zu wenig getan.
Ist denn Rotary für junge Leute überhaupt attraktiv?
Ich glaube schon, dass wir mit unseren Themen auch junge Leute begeistern können. Sicherlich stehen wir in Konkurrenz zu den Themen Familie, Beruf und Sport.
Du bist begeisterter Motorsportler und selbst Rennen gefahren. Was verbindet den Motorsport mit Rotary?
Man muss sich aufs Wesentliche konzentrieren und schnell reagieren können.
Auf was freust du dich in deinem Governorjahr am meisten?
Auf die vielen Begegnungen mit den unterschiedlichsten Rotariern. Jeder Club hat eine eigene Atmosphäre. Es ist spannend, diese Vielfalt, die Rotary bietet, so konzentriert erleben zu können.
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