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MÜNSTER

Lebensfreude aus dem Karton

MÜNSTER - Lebensfreude aus dem Karton
Die fünf Freunde des E-Clubs haben fünf neue junge Freunde gefunden. © Privat

Wer will fleißige Handwerker sehen? Der REC Münster-International hilft mit Hands-on und einer 2500-Euro-Geldspritze.

Hartmut Bigalke01.09.2016

Das Schwedenhaus steht zwar nicht in Bullerbü und Pippi Langstrumpf treibt dort nicht ihre Späße, aber so ländlich wie Bullerbü ist Heinsberg auch gelegen. Und bei der alten Villa Kunterbunt handelt es sich hier um eine alte Schule.

Hier hatte die Leiterin des Schwedenhauses, Petra Ripberger, die Idee, ein Kinder- und Jugendheim in Eigenregie und eigenfinanziert auf die Beine zu stellen. Sie selbst hatte jahrelange Erfahrungen in der Kinder- und Jugendarbeit bei großen Trägern gesammelt – und in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass der Kostendruck in den Vordergrund und die Kinder und Jugendlichen in den Hintergrund gerückt waren. Um dieses Missverhältnis zu ändern, entschloss sie sich, aus der alten Schule in Heinsberg ihre „Villa Kunterbunt“ zu machen. Neun Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren sollen hier für eine gewisse Zeit eine Familie finden können, danach aber nach Möglichkeit wieder ins Elternhaus zurückkehren – oder bis zur Selbstständigkeit in der Einrichtung leben können.

Nach viel Eigenleistung wurden Anfang 2016 die ersten fünf Kinder in der Einrichtung aufgenommen. Getreu dem Namen der Einrichtung stammen auch die Möbel von einem großen schwedischen Möbelhaus und können nur in vielen Kartons gekauft werden. Die Herausforderung des Aufbaus bleibt dem Käufer/Spender überlassen und stellt sich erfahrungsgemäß als zeitintensiv heraus. Fünf Freunde des REC Münster-International nahmen die Herausforderung an und trafen sich in Heinsberg, um drei Schränke, drei Betten, drei Schreibtische und Stühle, drei Kommoden und zwei Nachttische aufzubauen.

In Rekordzeit
Unterstützt wurden sie durch Mitarbeiter der Einrichtung und den Sohn von Präsident Volz, der den Freunden eine eindrucksvolle Einführung in den Aufbau von Schubladen gab. Die Rekordaufbauzeit von lediglich fünf Stunden war dann keine Frage mehr. Nach getaner Arbeit stand noch eine Stärkung vom Grill bei einem gemeinsamen Essen mit den Kindern und Mitarbeitern der Einrichtung an. Insgesamt war es eine gelungene Aktion mit viel Spaß, aber auch nachdenklichen Momenten. Der REC wünscht den neuen Bewohnern viel Freude in ihren Zimmern und hofft, dass sie sich wohlfühlen werden: ganz nach dem Motto der Einrichtung „Lass dich nicht unterkriegen, sei frech und wild und wunderbar.“ (Astrid Lindgren)