Meinerzhagen
Outbounds: „Ein zweites Zuhause gefunden“
Wie nachhaltig sind die Erlebnisse eines Austauschjahres? Der RC Meinerzhagen führte eine Befragung von Outbounds durch
Wenn Outbounds in den Clubs oder auf den Seminaren von ihrem Jahr im Ausland berichten, strahlen ihre Augen. Die Blazer, übersät mit Stickern, Flaggen und Reiseerinnerungen zeigen: Hier hat jemand was erlebt. Für Dr. Wolfgang Schröder, Past-Präsident des RC Meinerzhagen, Grund genug, einmal ein bisschen genauer nachzufragen. Seit 15 Jahren engagiert sich der Club im Sauerland aktiv im Jugenddienst. 35 Outbounds wurden hierüber in die Welt gesendet und auch in diesem Jahr sind vier Inbounds zu Gast im Club. Von den befragten Outbounds haben sich 63 Prozent an der Befragung beteiligt. Zeitlich aufgeteilt wurden Austauschschüler auf die Zeiträume 2003 bis 2008 sowie 2010 bis 2016. Neben den sehr guten Noten für die Verbesserung der Sprachkenntnisse, der Einschätzung der kulturellen Unterschiede sowie der persönlichen Wahrnehmung von Deutschland, verblüfften vor allem die Ergebnisse der Intensität des Kontaktes zu den Gastfamilien als auch zu den anderen Outbounds.
Zum festen Familienmitglied geworden
Die Outbounds haben im Durchschnitt in 2,8 Gastfamilien gelebt. 81 Prozent der Outbounds haben auch nach vielen Jahren immer noch Kontakt zu mindestens zwei Gastfamilien. 15 der Outbounds sind im Schnitt dreimal nach dem Austauschjahr in ihrem Gastland, die Outbounds der Jahre 2003-2008 sogar fünf Mal. Regelmäßiger Kontakt per Skype, jährliche Besuche, das Gefühl, eine zweite Familie gefunden zu haben bis hin zur späteren Heirat zeigen deutlich die große Bedeutung rotarischer Gastfamilien für die Outbounds.
Kontakt zu anderen Outbounds
Im Durchschnitt hat jeder Outbound 67 andere Outbounds im Gastland kennengelernt. Die Outbounds der Jahre 2010 bis 2016 stehen weiterhin mit acht Outbounds in Kontakt, die der Jahre 2003 bis 2008 noch mit 4 Outbounds. Die Gründe hierfür werden beschrieben mit "mehr als eine neue Kultur kennengelernt", "waren emotionaler Beistand", "wunderschön, überall auf der Welt Kontakte zu haben", "wenn es darauf ankommt, sind wir auch heute noch füreinander da". "Die Chancen und die Wichtigkeit, Outbounds aus anderen Ländern im Gastland kennenzulernen, hat uns in der Intensität überrascht. Dies hatten wir unterschätzt", räumt Dr. Schröder ein.
Eltern, die befürchten, dass ein Austauschjahr negative Konsequenzen auf Schulleistungen und Schulabschluss hat, dürfen aufatmen. So sind sich die Outbounds einig darin, dass sie zwar ein Jahr wiederholen mussten, dieses aber freiwillig getan haben oder keinen Nachteil darin sehen.
Nachdenklich gemacht haben den RC Meinerzhagen die Aussagen über den Kontakt zu Rotary nach dem Austauschjahr. So haben nur noch sieben Outbounds Kontakt zu einer rotarischen Gruppe. Bei 14 von ihnen ist der Kontakt komplett abgebrochen.
Prädikat empfehlenswert
Das Fazit der Befragung ist ein riesiges Kompliment der Arbeit aller Aktiven im Jugenddienst: Auf die Frage, ob sie den Rotary-Jugendaustausch empfehlen würden, antworteten von 22 befragten Outbounds 21 mit der Bestnote 1 und ein Outbound mit der Note 2.
Die ausführliche Studie ist online auf der Website www.rotary1900.de nachzulesen. Zur Zeit wird diese noch um weitere aktuelle Ergebnisse ergänzt, wie Dr. Schröder mitteilt.
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