Distrikt
Politur der Willkommenskultur
Wer neuen Freunden die Nadel überreicht hat, hat sicher auch für deren Integration schon Pläne. Aber diese braucht Zeit und Ausdauer.
Manche Clubs unterschätzen die Bedeutung einer „kontinuierlichen Begleitung“ ihrer Neuankömmlinge in deren ersten Clubjahr, daher hat sich Governor Heidemarie Krüger seit einigen Wochen insbesondere der Willkommenskultur im Distrikt angenommen: „Wichtig ist, den Neuankömmlingen nicht nur bei ihrer Aufnahme das positive Gefühl zu geben, in Freundschaft einer Gemeinschaft anzugehören“ sagt sie und sendet jedem neuen Mitglied eine Willkommenskarte und die Broschüre des Rotary Verlags „Rotary Wissen“. „Es ist halt schön, wenn wir die Freunde kommen sehn… Doch wenn sie schließlich wieder gehen, ist's auch recht schön“, zitiert sie den frühen Cartoonisten Wilhelm Busch, um fortzufahren: „Aber genau das wollen wir eben nicht. Rotarier, so habe ich es gelernt, ist man sein Leben lang.“ Dieses Selbstverständnis müsse bei neuen Freunden entstehen und wachsen und wolle in den Clubs gefördert werden. Rotarische Freundschaft habe mehrere Säulen:
1. den Kontakt persönlich zu pflegen, im Club, im Distrikt und weltweit;
2. Weltoffenheit und Aufmerksamkeit den Geschehnissen in der Welt und den Besonderheiten der Berufe in den Vorträgen zu schenken;
3. soziale Projekte in der Nachbarschaft und in der Welt durchzuführen (Serve above self), um die Welt nachhaltig zu verändern.
Gutes Image, gute Bindung
„Eine Willkommenskultur, die diese drei Säulen umfasst, schafft die Integration, dient der Freundschaft und dem Wohlbefinden aller Beteiligten“, verweist Heidemarie Krüger auf die Vier-Fragen-Probe. Eine Gastmitgliedschaft bis zur endgültigen Aufnahme, die klare Formulierung der Erwartungen des Clubs, ein begleitender Pate sowie viele Gelegenheiten, die neuen Freunde inner- und außerhalb des Clubs persönlich kennenzulernen, die Chance, ein eigenes soziales Projekt zu initiieren oder durchzuführen, bald ein Amt im Vorstand zu übernehmen, eine Distriktkonferenz und auch eine RI Convention zu besuchen, um zu wissen, dass der Club ein übergreifendes Netzwerk hat, bilde die Basis für ein Zugehörigkeitsgefühl.
Eine amerikanische Studie, die eine hohe Austrittsquote in den ersten fünf Jahren belegt, zeigt, dass diese Quote geringer sei, wenn der Club ein gutes Image habe. Es erhöht die Attraktivität, einem solchen Club anzugehören – und bindet.
Mehr: rotarydistrikt1820.de/unsere-arbeit/dienste/clubdienst
Claus Peter Müller von der Grün ist Journalist. 1960 in Kassel geboren kehrte er — nach dem Studium in Dortmund und verschiedenen beruflichen Stationen in Dortmund, Düsseldorf und Frankfurt — nach der Wiedervereinigung nach Kassel zurück. Dem RC Kassel-Wilhelmshöhe gehört er seit dem Jahr 2000 an. Im Jahr 2013/14 war er Präsident seines Clubs. Sowohl im Club, als auch auf der Distriktebene war er schon mehrfach in Sachen der Kommunikation aktiv, derzeit ist er Distriktberichterstatter von D1820.
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