Offenburg/Ortenau
Reizvolle Landschaften erhalten
Helmut Becker, Präsident des Rotary-Clubs Offenburg und Ewald Elsäßer, Projektleiter, treiben die Offenhaltung der Landschaft im Schwarzwald voran. Damit wird ein natürlicher und nachhaltiger Prozess in Gang gesetzt.
„Der Schwarzwald lebt von seinen offenen, abwechslungsreichen und landschaftlich reizvollen Tälern. Sie sind typisch und identitätsstiftend für die Region“, erläutert Helmut Becker. Gerade in den schwierig zu bewirtschaftenden Steillagen wird eine landwirtschaftliche Nutzung aus wirtschaftlichen Gründen oft aufgegeben. Grünland, Streuwiesen oder Grinden (Feuchtheiden) sind deshalb immer stärker von der Bewaldung betroffen. Inzwischen können im Schwarzwald 30.000 bis 40.000 Hektar Steillagen von den Landwirten nicht mehr offengehalten werden.
Das Projekt
Oppenau ist die waldreichste Gemeinde der Ortenau. Im Ortsteil Lierbach sind inzwischen 90 Prozent der Flächen bewaldet. Die altbekannte und idealtypische sonnendurchflutete Schwarzwaldlandschaft ist einer fast gänzlich zusammenhängenden Bewaldung gewichen.
20 Lierbacher Landwirte haben daher 2002 zur Selbsthilfe gegriffen und eine Weidegemeinschaft gegründet. Mit Rindern, Schafen und Ziegen halten sie seither eine Mindestfläche offen. Trotz ihres Engagements sind in den letzten Jahren weitere Flächen zugewachsen. Hier setzt die Unterstützung des Rotary Clubs Offenburg an, der mit 20.000 Euro die Öffnung einer weiteren, seit 2003 brachliegenden Projektfläche initiiert. „Das regionale Modellprojekt soll Initialwirkung und Strahlkraft in den Distrikt ausüben und das ehrenamtliche Engagement der Weidegemeinschaft unterstützen“, erklärt Ewald Elsäßer, Projektleiter des RC Offenburg.
Nachhaltiges Wirken
„Es muss ein natürlicher und nachhaltiger Prozess in Gang gesetzt werden“, weiß Elsäßer. Dabei hilft der Rotary-Club Offenburg, indem er in diesem Frühjahr 15 schwarzwaldtypische Weidetiere beschafft. Die neue Fläche ist dafür bereits mit Zäunen, Wasserstellen und Unterständen ausgestattet worden. Die Rinder und Schafe sollen im Sommer dabei helfen, die Flächen offenzuhalten. So wird das Grünland über die Tiere verwertet. Im Herbst liefern diese dann hervorragendes, regional erzeugtes Rind- und Lammfleisch. Der Rotary-Club unterstützt im Spätjahr beim Fleischabsatz. Mit dem Erlös werden im folgenden Frühjahr wieder junge Weidetiere gekauft.
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