RC Lemgo
Rotary unterstützt Äthiopienhilfe Steinheim
Mit großem Engagement, Geld und ihrem medizinischen Wissen treibt die Äthiopienhilfe Steinheim ihre Hilfsprojekte in dem ostafrikanischen Land voran. Die Mitglieder des kleinen Vereins kommen nahezu alle aus Heilberufen und betreuen im Hochland Äthiopiens unter anderem medizinische Hilfsstationen.
Doch auch die Helfer brauchen Hilfe. In Form von finanzieller Unterstützung engagiert sich dabei der RC Lemgo. In Kooperation mit dem Rotary Distrikt für Westfalen stellen die Rotarier über drei Jahre jeweils 15.000 Euro Spendenmittel zur Verfügung. Ein Teil dieses Geldes erwirtschaftet der Club mit dem jährlichen Kläschen-Glühweinstand, ein weiterer stammt aus Spenden von Mitgliedern und Unternehmen.
Unlängst haben Dr. Bernhard Nalbach als Vorsitzender der Äthiopienhilfe Steinheim und seine Mitstreiter die Hilfsprojekte im Hochland besucht. Mit den Mitteln aus Lemgo werden drei unterschiedliche Projekte gefördert. Zum einen finanziere man damit Essen und Schulkleidung für rund 120 Kinder im Schulkindergarten von Emdebir, einem kleinen Ort, etwa eine Tagesreise entfernt von der Hauptstadt Adis Abeba. „Die Eltern können sich den Besuch des Schulkindergartens für ihre Kinder nicht erlauben“, berichtet Nalbach. Der Äthiopienhilfe sei es aber wichtig, den Grundstein für Bildung und Ausbildung möglichst früh zu legen.
Denn auf der einen Seite haben die Menschen in dem zu den ärmsten Ländern der Welt gehörenden Staat nur eine Perspektive, wenn sie gut ausgebildet sind. Auf der anderen Seite hat das Land nur eine Zukunft, wenn die Menschen gut ausgebildet sind. Das jahrelange Engagement hat die Äthiopienhilfe diesen Zusammenhang gelehrt. Hier setzt auch der RC Lemgo an. Im Rahmen der eigenen Möglichkeiten wolle man dazu beitragen, Menschen in Afrika eine Zukunft zu ermöglichen, erläutert Past-Präsident Prof. Dr. Ulrich Müller. So könne man verhindern, dass sie den gefahrvollen Weg nach Europa auf sich nähmen, ergänzt Thomas Müller, der das Projekt des Clubs ins Leben gerufen hat.
Neben dem Schulkindergarten werden die Gelder aus Lemgo eingesetzt für die Aus- und Weiterbildung von mehreren Pflegern und Hebammen, die in den medizinischen Hilfsstationen tätig sind. Auf ihnen lastet die gesamte medizinische Versorgung, Ärzte gibt es nicht. Eine solche Ausbildung eines Pflegers kostet rund 1.000 Euro pro Person und Jahr. Außerdem werden zwei Frauengruppen mit Mikrokrediten versorgt, sodass die Frauen für sich und ihre Kinder Existenzen aufbauen können. „Frauen sind die Stütze der Gesellschaft“, sagt Dr. Nalbach. Witwen und Alleinerziehende nehmen die Helfer dabei besonders in den Fokus. Sie sollen mit dem Geld wirtschaften und zum Beispiel Lebensmittel für den örtlichen Markt herstellen.
Die ‚Äthiopienhilfe hilft aber auf noch mehr Gebieten. Sie unterstützt weiterhin die Hilfsstationen, will das Kindergartenangebot und auch die Ausbildung in medizinischen Berufen ausbauen. Und manchmal sind es schon vermeintliche Kleinigkeiten, die große Wirkung haben. So gibt es neu ein Hygieneprojekt. Für junge Frauen sind waschbare Menstruationseinlagen angeschafft worden. „Denn viele junge Mädchen können sonst während der Menstruation nicht zur Schule gehen“, sagt Dr. Nalbach.
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