RC Völklingen
Toleranz ist keine Einbahnstraße
Wie gehen wir miteinander um? Es geht um Achtung und Duldung gegenüber anderen Auffassungen, Meinungen und Einstellungen. Junge Leute diskutierten das wichtige Thema auf einem Ryla-Seminar in Saarbrücken.
Wie entsteht Toleranz – und wie viel Toleranz ist heute nötig und möglich? Zwölf hoch motivierte Jugendliche zwischen 16 und 20 suchten in einem RYLA-Seminar auf Einladung des RC Völklingen in den Räumen der Studienstiftung Saar in Saarbrücken Antworten auf diese Frage. Je sechs junge Frauen und Männer aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland näherten sich unter der Anleitung von Eva Reinhards behutsam dieser nicht leichten Thematik an.
Werte leben und Toleranz zeigen – gar nicht so leicht
Zu Beginn hatte Gülsah Bora, Integrationsbeauftragte der Stadt Völklingen, über eigene Erfahrungen aus ihrem Alltag berichtet. Eindrücklich zeigte sie die Schwierigkeiten auf, die sich durch die Begegnung kultureller Unterschiede ergeben.
Es wurde klar, dass Toleranz nicht in nur eine Richtung funktionieren kann.
Im Laufe des Tages arbeiteten die Teilnehmer heraus, welche Kriterien es für Toleranz, scheinbare Toleranz und Intoleranz gibt und was in welcher Situation tatsächlich eine erfolgreiche Methode sein kann. Dabei entfernten sich die Konfliktbeispiele vom Thema Migration und Integration weg und hin zu Situationen aus Schule, Familie, sozialem Umfeld oder Beruf.
Das gemeinsame Grillen und Abendessen in der Jugendherberge bot die ideale Gelegenheit, einander näher kennenzulernen. Es entwickelten sich intensive Gespräche zwischen den Teilnehmern sowie Eva Reinhards und Frank Becker, Vorsitzender des Berufsdienstausschusses des RC Völklingen, der sich um die Organisation des RYLA-Seminars gekümmert hatte.
Am Tag darauf besuchte Governor elect Wilfried de Buhr das Seminar und nahm an dem Spiel teil, bei dem die Teilnehmer einer Gruppe sich darauf einigen mussten, ein Mitglied ihrer Gruppe aus dem Boot auszuschließen, das nicht mehr hineingepasst und somit das Überleben der anderen gefährdet hätte. Die am Tag zuvor erarbeiteten Toleranzkriterien sowie die persönlich an die Tafel gepinnten Werte gerieten dabei tatsächlich fast völlig in Vergessenheit, was alle verblüffte.
Wiederholung folgt
Bei allen Beteiligten wuchs während des Seminars der Wunsch, die gewonnenen Kontakte aufrechtzuerhalten. Eva Reinhards und Frank Becker verabredeten mit den Teilnehmern, sich in einem Jahr wiederzutreffen und das Thema fortzuschreiben.
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