Lindau
Führungskräftemessen am Bodensee
In einem deutschsprachigen, die Landesgrenzen überschreitenden Multidistrikttreffen wurde das Grundverständnis rotarischer Führungskräfte diskutiert. Nicht nur um die schon in die Jahre gekommene Funktion des Assistant Governors zu überdenken, waren 38 Vertreter der Distrikte 1830/1840/1930 (Deutschland), 1910/1920 (Österreich) und 2000 (Schweiz) nach Lindau in die Denkfabrik Tanner gekommen. Darunter Governors, Governors elect und Assistants.
Leitpositionen im Blick
Gov. Christof Steimel (1930) ließ nach einführenden Vorträgen einen „gemischten Satz“ von sechs Gruppen zu insgesamt fünf Themen bei der Leaderrolle vorangehen. Welche Person soll überhaupt Führungskraft werden, welche Aufgaben auf mehreren Ebenen kann sie erledigen, wie den Governor und die Clubs unterstützen? Das aus Erfahrungen gespeiste Ergebnis, mit anderen durchdacht, verschieden interpretiert oder gleich wichtig genommen, liefert an erster Stelle eine Person, welche sich an Rotary begeistert, über Zeit verfügt oder sie sich nimmt, über seinen finanziellen Einsatz Bescheid weiß und vor allem denkt. Diese Forderung steht voran, sie ist die Quintessenz jeder Leiterposition. Dabei ist das mögliche Einflussnehmen auf Clubs ein feinfühliges, vorsichtig zu hantierendes Instrument. Problemlöser sein? Nur, wenn „Anschieben“ gefragt ist, Schismen bevorstehen, Gründungen oder Mitgliederaufnahmen schwierig werden und einfach Bereitschaft zum Dialog besteht. Beistand zu einer Vernetzung von Clubs in Hinsicht auf Projekte leisten, Events besuchen, um das Ohr bei der Basis zu haben, den eigenen „Spirit“ anderen nicht aufzwingen, neue geistige Nahrung liefern, mehr Jugend sowie Frauen heranlassen, internationale Kontakte und Toleranz nicht vergessen, ja bessere Voraussetzungen für Neumitglieder schaffen – alles Ratschläge, die mehr sind als Binsenweisheiten: um Rotary eine Zukunft mit Veränderung durch Gespür und Tat zu verschaffen, die einem geeigneten Nachwuchs Anreiz bietet, sich auf das Spielvergnügen Rotary mit Freude einzulassen.
DDr. Heinrich Marchetti-Venier wurde in Oberösterreich geboren. Nach dem Abitur nahm er ein Studium des Lehramtes sowie der Geistes- und Naturwissenschaften an den Universitäten Salzburg auf, es folgten die Stationen, Wien, München, Bochum, Turin, Strasbourg und Washington. Anfangs Tätigkeit in der Raumordnung, später als Historiker und Privat-Gutachter sowie Autor. Er hatte lange Zeit das Amt des Distriktberichters für die österreichischen Distrikte D 1910 und 1920 inne. Heinrich Marchetti-Venier starb im November 2015.
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