Kremsmünster
Auf eigenen Beinen stehen
Nicht von seiner Großfamilie abhängig sein, ist der Wunsch vieler behinderter Inder
Schon der Name „Kinderfüße brauchen Hilfe“ nennt den Kern des Clubprojektes und basiert auf Erfahrungen des Arztes Dr. Ernst Orthner in Indien. Anstatt eines Urlaubes reist er mehrmals im Jahr mit einer Schwester und einem Ärzteteam in Regionen, wo ihn der RC Neu-Delih unterstützt. Seit fast 20 Jahren ladet der RC Kremsmünster die Elite der österreichischen Kabarettszene ein, um Clubvorhaben zu finanzieren. Heuer konnte der RC Kremsmünster den Kabarettisten Alfred Dorfer dafür gewinnen, der das Projekt selbst mit einem namhaften Betrag unterstützt. Die ausverkaufte Veranstaltung sorgte dafür, dass Präs. Franz Xaver Mayr 5 000 Euro an den Initiator des Projekts überreichen konnte. Anschließend informierte der Arzt über das Projekt und seine Arbeit, die er mit seinen Leuten seit Jahren unentgeltlich leistet.
Berührt, ja bewegt alle über 300 Besucher, die zu dieser Veranstaltung kamen. Das Projekt ist schon einerseits wegen der chirurgischen Arbeit durch erfahrene Spezialisten erfolgreich, die sowohl angeborene als durch Kinderlähmung erworbene Missbildungen operieren und behandeln. Anderseits erbringt man nicht nur punktförmige humanitäre Hilfe, sondern legt insbesondere Wert auf die Nachhaltigkeit. Denn nach der operativen Therapie und bei gesichertem Heilungsverlauf erfolgt die weitere Betreuung durch eine ansässige humanitäre Indische Organisation. Auf diese Art und Weise konnten seit fünf Jahren mehr als 1000 Kinder operativ und konservativ entsprechend versorgt werden. Kinderfüße brauchen nicht nur im physischen Sinne Hilfe. Vielmehr müssen diese behinderten Kinder, die in Indien nur im Schutze einer Großfamilie überleben, die Chance haben, ein normales Leben zu führen. Sozusagen „ auf eigenen Beinen“ stehen. bedeutet später einen Beruf auszuüben und nicht auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.
DDr. Heinrich Marchetti-Venier wurde in Oberösterreich geboren. Nach dem Abitur nahm er ein Studium des Lehramtes sowie der Geistes- und Naturwissenschaften an den Universitäten Salzburg auf, es folgten die Stationen, Wien, München, Bochum, Turin, Strasbourg und Washington. Anfangs Tätigkeit in der Raumordnung, später als Historiker und Privat-Gutachter sowie Autor. Er hatte lange Zeit das Amt des Distriktberichters für die österreichischen Distrikte D 1910 und 1920 inne. Heinrich Marchetti-Venier starb im November 2015.
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