Dornbirn
Nepal: Wasser für 3000 Familien
Trockenheit und Armut gehen Hand in Hand. In Nepal sorgt der RC Vorarlberg in einer der ärmsten Gegenden Asiens für eine moderne Wasserversorgung
Die Kombination ist ideal: Ein Freund vor Ort weiß, worum es geht, und sein Club sowie alle Freunde ziehen an einem Strang, um das dafür nötige Geld aufzubringen! Das neue „Sun-Kosi-Tal-Projekt“ wird in Nepal etwa 50 Kilometer östlich der Hauptstadt Kathmandu realisiert. Ein Gebiet auf einem 45 Kilometer langen Rücken ist durch ausbleibenden Monsunregen von einer katastrophalen Trockenheit betroffen. Die Menschen leben bis hinauf auf 2000 Meter, aber schon unten beginnt der Wassermangel. „Weil technische und finanzielle Mittel fehlen, muss das Trinkwasser für Mensch und Tier mehrmals täglich auf dem Rücken von Kindern und Frauen zwei bis drei Stunden auf den Berg hinaufgetragen werden“, lautet die Diagnose vor Ort. 30.000 Menschen leben in großer Armut und leiden an Wassermangel. Ohne Hilfe wären sie gezwungen, aus ihrer Heimat abzuwandern.
Vorausgegangen war ein Wassersuchprojekt, welches als Privatinitiative von Rot. Elmar Hagen erfolgreich umgesetzt wurde. Heute liefert ein erster Brunnen täglich Trinkwasser, das kostenlos an die Menschen vor Ort verteilt wird. Als Mitglied des RC Vorarlberg hat Hagen dieses Vorhaben seinem Club vorgestellt und es wurde beschlossen, daraus ein ganzes Trinkwasserprojekt zu machen und mit einem Matching Grant zu finanzieren. Hagen und ein Vorarlberger Wünschelrutengänger haben den Bereich mit Wünschelrute und Pendel untersucht. Das Ergebnis sind nun vier Brunnenbohrungen in einem Umkreis von 20 km, wovon 3000 Familien profitieren können. Die Koordination übernahmen der RC Vorarlberg und in Nepal der RC Kavre. Dadurch ist gesichert, dass die Mittel von den nun bereitstehenden 150.000 US-Dollar den betroffenen Menschen wirklich zugutekommen. Schon vor vielen Jahren haben sich Vorarlberger Rotary Clubs um den Aufbau des inzwischen weltbekannten Dhulikhel Hospitals verdient gemacht, welches nur etwa 15 Kilometer vom neuen Wasserprojekt entfernt liegt.
DDr. Heinrich Marchetti-Venier wurde in Oberösterreich geboren. Nach dem Abitur nahm er ein Studium des Lehramtes sowie der Geistes- und Naturwissenschaften an den Universitäten Salzburg auf, es folgten die Stationen, Wien, München, Bochum, Turin, Strasbourg und Washington. Anfangs Tätigkeit in der Raumordnung, später als Historiker und Privat-Gutachter sowie Autor. Er hatte lange Zeit das Amt des Distriktberichters für die österreichischen Distrikte D 1910 und 1920 inne. Heinrich Marchetti-Venier starb im November 2015.
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