Distrikt 1950

Therapeutische Camps in der Ukraine

von Matthias Gehler |
| Lesezeit: 2 Minuten

Governor Udo Feldheim initiierte ein Projekt für traumatisierte Frauen und Kinder.

Getötete oder verletzte Menschen, zerstörte Häuser, Mangel an Wärme, Strom, Lebensmittel und Medikamenten - das sind die Bilder, die sich zum Ukrainekrieg in unsere Köpfe eingegraben haben. Wer aber denkt an das, was man oft erst auf den zweiten Blick sieht: die psychische Belastung, der Kinder, Frauen und Männer ausgesetzt sind. Sirenen heulen, das Zittern im Luftschutzkeller, Bomben fallen, Verwandte, die nicht mehr leben. Traumata auslösende Erlebnisse sind an der Tagesordnung. Wir wissen, dass diese Last oft eine fürs Leben ist. Genau dieser Herausforderung stellt sich das Governor-Projekt von Udo Feldheim.

In das Leben zurückbringen

Über einen Global Grant werden therapeutische Camps für traumatisierte Frauen und Kinder aufgebaut und unterstützt. Dies soll die seelische Not lindern und Kinder und Frauen wieder ins Leben und in die Gesellschaft zurückbringen. Begonnen wurde bereits durch lokale Organisatoren. So konnte durch Individualspenden ein Camp erfolgreich starten und dient nun als „Blaupause“ dafür, dass diese Arbeit vor Ort unter Kriegsbedingungen möglich ist. Geplant sind vier Camps von Juni bis September 2025. Es sollen Menschen begleitet und therapiert werden. Diese Aufgabe übernehmen Pädagogen, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten und Psychotherapeuten. Das Gesamtkonzept wird mit einer Summe von 88.000 € angesetzt. Dieser geplante Etat beinhaltet Unterkunft, Verpflegung, Anreise, Sport- und Therapiegeräte, Unterrichtsmaterialien sowie Weiterbildungsangebote für die Therapeuten. Alle Unterstützer und therapeutischen Begleiter in der Ukraine arbeiten ehrenamtlich. Wichtig für die Nachhaltigkeit ist auch die spätere Nachbetreuung in Charkiw vor Ort.

Den ganzen Menschen im Blick

Bei der Halbjahreskonferenz in Kloster Banz am 25.1.2025 war die lokale Organisatorin PP Yulia Pavichenko live zugeschaltet und hat die anwesenden Präsidentinnen und Präsidenten und den Beirat mit Bildern und Videos aus Charkiw und Schilderung der prekären und gefährlichen Situation im Kriegsgebiet persönlich informiert und sehr beeindruckt. Governor Udo Feldheim sieht in dieser Anstrengung eine Chance, nach der Akuthilfe zur Wiederherstellung der Primärbedürfnisse solchen, oft vermeintlich irreparablen „Kriegsschädigungen“, gezielt entgegenzuwirken: „Für mich als Mediziner ist es der richtige Ansatz, wenn wir als Rotarier, den Menschen in seiner Ganzheit im Blick haben und uns darum kümmern, dass insbesondere Kinder irgendwann einmal wieder Ihr Leben eigenständig in den Griff bekommen.“

Matthias Gehler

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