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Deutschlandtreffen

Inner Wheelerinnen trafen sich in Erfurt

Deutschlandtreffen - Inner Wheelerinnen trafen sich in Erfurt
Inner Wheelerinnen aus Itzehoe (vorn) gehörten zu den ersten Gästen in Erfurt. Sie waren gespannt auf das Luther-Programm und freuten sich auf viele Gespräche. © Rotary

400 Inner Wheelerinnen bevölkerten an diesem Wochenende die Straßen Erfurts und besuchten Thüringer Sehenswürdigkeiten. Neben dem touristischen Programm ging es aber auch um Austausch und Vernetzung.

Sabine Meinert29.04.2017

Thematischer Mittelpunkt des Treffens war Martin Luther. Er hatte in der Thüringer Landeshauptstadt um 1500 studiert und war Mönch im Augustinerkloster. In der Stadt predigte er in mehreren Kirchen auf Deutsch und prägte die kirchliche Landschaft. Viele Inner Wheelerinnen nutzten daher nach dem Begrüßungs-Gottesdienst samt kleinem Orgel-Konzert und Kennenlern-Abend an diesem Wochenende die Gelegenheit zu einem Stadtrundgang.

Das mehr als 1200-jährige Erfurt bietet viel Geschichtliches und rund um Luther rankt sich hier mehr als eine Fabel. So versuchten die Besucherinnen aus ganz Deutschland, die Wege zu gehen, auf denen auch der Reformator durch die Stadt pirschte, mit Stopps am jahrhundertealten Universitätsportal und der Georgenburse, wo Luther in seiner Studentenzeit wohnte.

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Stadtrundgang: In der Altstadt von Erfurt ist noch viel Fachwerk erhalten.

Auch das Augustinerkloster – wo er als Mönch lebte – beeindruckte. Die originalen Kirchenfenster erzählen heute noch, woher Luther manche Ideen hatte, was ihn beeinflusste oder welche Motive ihn bewegten. Nach zünftigem Thüringer Mittagsschmaus ging es am Sonnabendnachmittag in den Dom – auch er eine Stätte, an der man mehr über Luther erfahren konnte.

„Ihr seht mich jetzt und nimmermehr“ – dieser Satz Luthers, den er beim Eintritt ins Kloster seinen Mit-Studenten sagte, wird sich für die Inner Wheelerinnen nicht bewahrheiten: Denn Luther ist in Erfurt und Umgebung, in Eisenach und anderen Thüringer Orten auf ewig präsent. Und Erfurt lockt auch ein zweites und drittes Mal, sind die Gäste überzeugt.

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Stippvisite an der Krämerbrücke und bei der Mikwe, einem jüdischen Ritualbad aus dem Mittelalter

Andere Inner Wheelerinnen erkundeten Weimar, Gotha, Ilmenau und Bad Frankenhausen. Auch an diesen Orten gab es viel zu Luther und zur Reformation zu erfahren.

Am Abend trafen sich die Inner Wheelerinnen zum Gala-Event im Congress Center an der Erfurter Messe. Hier sprach neben der Präsidentin des Erfurter Gastgeberclubs Elke Habel, der Distriktpräsidentin Monika Schneider-Runge (D88) auch Rotary-Governorin Christine Büring (D1950) und Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein. Ebenso richteten die Nationale Repräsentantin von Inner Wheel, Margareta Momkvist, sowie die kommende Repräsentantin Ute Peithmann-Koch, und die aktuelle Vertreterin im Board von International Inner Wheel, Frau Dr Scheipermeier Grußworte an die Teilnehmerinnen. Als Gastrednerin war zudem die ehemalige Thüringer Landtagspräsidentin und Bundespräsidentenkandidatin, Professor Dagmar Schipanski, eingeladen. Sie würdigte Erfurts lange, geistige Tradition, erinnerte daran, dass Luther hier seine Prägung erhielt und verwies auf die Nachwirkungen seiner Arbeit bis heute.

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Governorin Christine Büring (Rotary Distrikt 1950) und Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein begrüßten die Inner Wheelerinnen aus ganz Deutschland - und wünschten sich weiter Engagement und Zusammenarbeit.
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Festrednerin Dagmar Schipanski bekam großen Applaus für ihre aufmunternden Worte.

Den Inner Wheelerinnen dankte sie für ihr Engagement und ihre Tatkraft. Sie bat zudem, Luther auch im Alltag immer wieder zum Leben zu erwecken - vieles habe sich von ihm bis heute bewahrt. "Seine Thesen halten uns bis heute im Bann", sagte sie. Manches Revolutionäre von heute sei ohne Luther nicht denkbar. Die Inner Wheelerinnen könnten dies stetig vorantreiben - in kleinen wie in großen Dingen.

Die Rede Schipanskis beeindruckte die Inner Wheelerinnen genauso wie die Virtuosität des Erfurter Kammerchores, der vor allem mit seiner Fünffach-Version von "Ein Männlein steht im Walde" und der "Thüringer Hymne" - dem Rennsteiglied - erfrischendes Lachen hervorrief. Das befreite wahrlich für die Gespräche, die der Restabend noch bereithielt.

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Die Gastgeberinnen vom IWC Erfurt-Gotha ernteten bereits zum Gala-Abend ein großes Dankeschön für das Treffen - auch von den anwesenden Distriktpräsidentinnen

Der Sonntag präsentierte sich namensgemäß als Sonnentag mit Freiluft-Programm: Die Teilnehmerinnen des Deutschlandtreffens von Inner Wheel trafen sich auf der Erfurter Gartenbau-Ausstellung - kurz ega. Die Frühlings-Dekoration stellten die Natur und die einheimischen Gärtner, die Freude über Farbenpracht und Formenvielfalt brachten die Inner Wheelerinnen aus ganz Deutschland mit. Gleichzeitig ermöglichte der lockere Spaziergang in kleinen Gruppen Erfahrungsaustausche, Info-Weitergabe und das Vertiefen neuer Freundschaften.

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"Was ist das?" Die Erfurter Puffbohne - klein und groß und ganz aus Blüten gebaut - überraschte.

Eine kleine Tour mit der ega-Bahn ermöglichte einen Überblick über das 36 Hektar große Garten- und Freizeitgelände - mit dem größten Blumenbeet Europas, Pflanzen-Schauhäusern, Schmetterlingsgarten, Sternwarte, Gartenbaumuseum, Spielplatz-Paradies für die Kleinen und Nationengärten für die Großen sowie kleinen Cafes, die zum Kaffee in der Sonne luden. Die Gäste nahmen es gern an und verblieben häufig mit dem Wunsch: "Nach Erfurt möchten wir gern wiederkommen - es hat uns sehr gefallen."


PS: Das nächste Deutschlandtreffen von Inner Wheel findet in drei Jahren in Baden-Baden statt.