Deuko-Finale
Mit Power weiter!
Der dritte Tag der Deuko 2023 brachte neben Wahlergebnissen, Preisen und sportlichen Highlights gleich zwei Vorträge, die Diversität und Gleichberechtigung voranbringen sollen. Und das Deuko-Fazit: Klasse!
Einige starteten den letzten Deuko-Tag mit einem Sprung in den Bodensee — brrrr, wie manche das kommentierten. Doch wenn es schon mal die Gelegenheit gibt, war die Entgegnung der anderen. Auf jeden Fall ein erfrischendes Erlebnis nach einer langen Partynacht im Bodensee-Forum, das war sicher.
Alle die lieber trocken geblieben waren, entkamen jedoch der berüchtigten Frühsport-Session auf der Deuko nicht. Eventuelle Müdigkeitserscheinungen waren danach auf jeden Fall Vergangenheit— Jasmin und Max sei Dank! Und die Deuko-Besucher waren trotz ausgedehnter Deuko-Night bereit für den Tag im Plenum.
In diesem Jahr verabschiedete sich die langjährige Beauftragte des Governorrates für Rotaract und Interact — RIB-DGR Susanne Jork (RC Isny-Allgäu). Im Sommer wird sie ihr Amt übergeben. Und ist sich aber sicher, dass sie wiederkommen wird: "Einmal Deuko, immer Deuko!"
Durchaus spannend, was kurz darauf als Tipps für die Mitgliedergewinnung präsentierten: So berichtete Ömer Yener vom RAC Hamburg-Port über eine WhatsApp-Gruppe, mit der er potenzielle neue Mitglieder ins Clubleben einbezieht und zu Meetings einlädt — häufig mit sehr viel direkter Ansprache, wie er zugab. Henning Jolmes von RAC Paderborn riet indes zu "each one bring one". Jedes Mitglied bekam in seinem Club die Aufgabe, einen Freund oder Interessierten zum Info-Meeting mitzubringen, bei dem gleichzeitig eine kleine Aktion angeschoben — und Rotaract so erlebbar — wurde. Der Rotaract Club Ulm startete dagegen eine Kampagne namens "RotaWHAT". Die Rotaracter luden potenzielle Mitglieder zu einem Pizza-Wein-Abend, präsentierten locker den Club, beantworteten Fragen und starteten sofort ein Brainstorming, was die möglichen "Neuen" interessieren würde. Außerdem wiesen sie den potenziellen Kandidaten einen Paten zu und konnten so eine Reihe neue Mitglieder samt toller Ideen gewinnen.
Für die Deuko-Teilnehmer ging es aber auch noch einmal um Soziales. So präsentierte Lorenz Spilleke den Verein Forikolo, der jedes Jahr eine Schule in Sierra Leone baut, für ausreichend Wasser sorgt und Frauen durch Lehrerinnen-Ausbildung stärkt und Mädche mit Infos und Kits zur menstrualen Hygiene ermöglicht, weiter zur Schule zu gehen.
Laura Oberbüscher vom Kommunikationsteam warb zudem für mehr Content auf den sozialen Kanälen, um Rotaract bekannter zu machen. Fokus müsse dabei auf visuellen Botschaften liegen, da sie viel schneller aufgenommen würden. Sie warb dafür, Kontext, Diversität, Vielfalt und Emotion stärker rüberzubringen und endete mit dem Aufruf: "Mitmachen! Wir sind alle Content Creator!"
Die AG IT-Entwicklung stellte indes MyRotaract 2.0 vor. Das neue System Aurora soll Souveränität, Individualität, Vernetzung und Agilität der Rotaracter hierzulande zeigen. Die engagierten Macher stellen das System ab sofort zur Verfügung und sind sich sicher: "damit erwecken wir viel, viel Neid!"
Die Abstimmungen zielten neben der Entlastung der Gremien, der Klärung finanzieller Fragen auch auf mehr Suchmaschinenoptimierung und die Wahl der neuen RDK-Vorsitzenden. Diesmal wird es eine Doppelspitze geben: Julian und Maximiliana werden ab Mitte des Jahres dem RDK vorstehen. Einer der Anträge brachte auch ein neues Modell für die Rotaract News in die Diskussion. Wegen steigender Kosten für Papier und Druck wurde neben einer Preisanhebung auch eine Reduzierung der Erscheinungsweise auf viermal jährlich erwogen — und letzteres beschlossen. Damit bleibt der Preis in diesem Jahr auf dem gewohnten Niveau.
Für den Festvortrag hatten sich die Rotaracter 2023 gleich zwei Frauen eingeladen, die das Thema Empowerment of Women auf den Plan brachten. Anne Tischer vom Frauen in Führung e.V., die sich für werteorientiertes Management und mehr Frauen in Chefetagen mit ihrer Firma "Karma she said" einsetzt, zeigte Umfrageergebnisse zu Frauen in Führung und ermutigte die Zuhörenden, sich für dieses Thema stark zu machen — als Frauen wie als Männer. "Und: Diversität macht Firmen erfolgreicher, zeigen Studien. Damit sollten sie 'altmodische' Strukturen besser überwinden können." Kommunikation und Empathie seien dabei die besten Instrumente, so ihr Rat.
Heide Peuckert, Entrepreneur und Unternehmerin, hat selbst viele Stolperfallen ausgemacht auf ihrem Weg zum Erfolg. Ihr Motto: "Einfach mal machen, könnte ja gut werden!" Sie produziert Bio-Tampons und ist inzwischen auch mit einer Kosmetikfirma erfolgreich. Inzwischen unterstützt sie eine Näherei in Malawi und denkt lange schon nicht mehr über die Frage nach: Was ist, wenn es schief geht? Ihr Rat: "Machen, auch Fehler machen und Dinge ausprobieren — das ist besser als nichts zu tun. Seid mutig und — enjoy!" Die folgende Diskussion gipfelte in dem Ruh: "Männer, werdet 'male allys' — männliche Verbündete — der Frauen!"
Der Best Picture Award — wie in jedem Jahr vom Rotary Verlag ausgeschrieben — geht 2023 an den RAC Nürtingen, der mit einer besonderen Segelpartie überzeugte. Platz zwei ging an ein Foto von der Aktion "Glück in Dosen" des RAC Clausthal-Zellerfeld, Platz drei erreichte ein Bild von der Errichtung von Hordengattern im Distrikt 1830.
Der Rosyne-Preis geht dieses Jahr an den RAC Berlin-Brandenburg und befreundete Clubs, die einen CO2-Kalkulator entwickelten und jetzt in der rotarischen Familie anbieten. Eine Kooperation mit der rotarischen Aktionsgruppe ESRAG soll dem Projekt nun noch mehr Schwung verleihen. Motto: Become sustainable!
Ein weiterer Höhepunkt: die Verleihung des Best Act! Der dritte Preis geht diesmal an den RAC Bingen-Ingelheim, der Kinder motivierte, fsich für sauberes Wasser für Kinder in Afrika zu engagieren. Auf dem Silberrang landete zudem der RAC Mainz mit seiner "Schokoradel-Tour", die fair und ökologisch produzierten Kakao nach Europa holte, zu Schokolade erarbeiten ließ und die Verteilung Richtung Deutschland per Radtour selbst übernahm. Die Aktion soll nun noch ausgebaut werden. Sieger des Best-Act-Awards wurde der RAC Duisburg-Niederrhein, der in kürzester Zeit und seither mehrere Transporte von Hilfsmaterial in die Ukraine auf die Beine stellte und selbst Hilfsmaterial an die Grenze fuhr. Herzlichen Glückwunsch!
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