Brühl
Alte Zelle mit neuem Leben
Telefonzellen haben so gut wie ausgedient. Einige Städte nutzen sie inzwischen als "Mini-Bücherei". Diese originelle Idee griff nun der Rotary Club Brühl auf.
Seit fast 40 Jahren verbindet Brühl mit der englischen Stadt Royal Leamington Spa eine freundschaftliche Partnerschaft. Weithin sichtbares Wahrzeichen dieser Freundschaft war seit 1980 eine echte und selbstverständlich funktionstüchtige britische Telefonzelle. Mittlerweile in die Jahre gekommen, war es an der Zeit, sich eine neue Funktion für sie zu überlegen. Auszurangieren stand außer Frage, denn schließlich hat sie für die Brühler einen hohen ideellen Wert, steht sie doch nicht nur für besagte Freundschaft, sondern auch für Kommunikation und Verständigung.
So entstand die Idee, die Telefonzelle in einen öffentlichen Bücherschrank umzugestalten.Mit Unterstützung des RC Brühl, der für alle im Rahmen der Restaurierung anfallenden Kosten aufkam, konnte das gute Stück in unzähligen Arbeitsstunden, viele davon außerhalb der regulären Arbeitszeit, und als freiwillige ehrenamtliche Tätigkeit von Bernd Kremer und Herbert Uhrhan, beide Mitarbeiter der Stadtverwaltung, wieder in seinen Originalzustand versetzt werden. „In diesem Jahr feiern wir unser 20-jähriges Clubjubiläum“, so Präsident Manfred Dressel, „und selbstverständlich wollten wir etwas für unsere Stadt leisten. Die Idee eines öffentlichen Bücherschrankes rief bei unseren Mitgliedern gleich Begeisterung hervor und uns war klar: Dieses Projekt verdient unsere Unterstützung.“ Bürgermeister Michael Kreuzberg freute sich in seiner Eröffnungsrede: „Dass wir hier und heute die alte Telefonzelle einer neuen Bestimmung übergeben können, ist auch ein Symbol der Zeitgeschichte und der Kommunikation, denn nicht nur mittels Telefon, sondern auch über den Austausch von Büchern ist Kommunikation und Verständigung möglich.“
Nun steht sie also an ihrem neuen Platz im Franziskanerhof, ausgestattet nicht nur mit einem Solarpanel, das bei einbrechender Dunkelheit mittels eines Bewegungssensors im Innern für Licht sorgen wird, sondern auch mit einer neuen Schließanlage. Betreut wird die Zelle von Anwohnern des Franziskanerhofes und der „Chefin“ des Cafés „Buschheuer“.
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