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RC Oberhausen Antony Hütte

21.000 Euro für Togo durch Strapazen-Marathon

RC Oberhausen Antony Hütte - 21.000 Euro für Togo durch Strapazen-Marathon
Pater Tobias Breer übergibt die erlaufenen Spenden für glückliche Kinder. © Projekt Lebenswert (alle Fotos)

Ein Pater und Rotarier macht sich für den Verein "Togo-Projekte" stark. Damit Kinder in dem westafrikanischen Land eine bessere Bildung erhalten, lief er beim "Trail-Marathon des Papillons" mit, nahm vor Ort an der Einweihung der von ihm unterstützten Kindergärten teil und kündigte für 2023 einen erneuten Spendenlauf an.

Christoph Brützel28.12.2022

Bei einem Clubmeeting des RC Oberhausen Antony-Hütte hatte Brigita Treczak, 1. Vorsitzende des örtlichen Togo-Projekte e.V., die Initiativen des Vereins für das westafrikanische Land vorgestellt, unter anderem zum Aufbau und Betrieb von zwei Kindergärten, in denen französische Sprachkenntnisse vermittelt werden.

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Pater Tobias hatte für die Spenden einen Ultra-Marathon hinter sich gebracht.

Mitglied Pater Tobias Breer, Gründer der Projekt LebensWert gGmbH in Duisburg und selbst Extremsportler, war begeistert und kündigte seine Teilnahme an einem Spenden-Marathon in Togo an, die Rotarier unter anderem sicherten dem 59-Jährigen ihre Unterstützung zu.

Im November 2022 war es soweit. Der von der NGO AGERTO (Association Germano-Togolaise) veranstaltete "Trail-Marathon des Papillons" startete am Sitz des Vereins in Kpalimé, ein Ort am westlichen Südrand des Grenzgebirgees zu Ghana, ca. 100 km nordöstlich von Lomé.

Auch in Vogan wurde geholfen - mit einem neuen Gebäude, das nun 85 Kinder in zwei Räumen beherbergt. Es bietet die Möglichkeit, pädagogische Arbeit zu leisten - auch wenn die Gruppen mit über 40 Kindern sehr groß sind.

Die Sonne brannte und das Thermometer stieg zeitweise auf 35 Grad bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit. Die Strecke hatte es in sich: 1.300 Höhenmeter mussten die Läufer auf dem Weg durch den Busch überwinden. Giftige Schlangen krochen durch die Gegend. Dann verirrten sich die Starter auch noch. "Kinder hatten einige Wegmarkierungen entfernt", erzählte Pater Tobias. "Deshalb mussten wir vier Kilometer zusätzlich laufen." Mit 29 Läufern erreichte rund die Hälfte der insgesamt gemeldeten Männer das Ziel, unter ihnen Pater Tobias und fünf weitere deutsche Teilnehmer. Nach sieben Stunden traf auch eine deutsche Teilnehmerin als erste von zwei Frauen ein.

Trotz der Strapazen zog Pater Tobias ein positives Fazit: "Dieser Marathon gehört zu den schwierigsten, die ich jemals gelaufen bin. Aber die Quälerei hat sich gelohnt. Schließlich können wir nun vielen Kinder ein besseres Leben ermöglichen."

Durch den Spendenlauf kamen 21.000 Euro für den Verein "Togo-Projekte" aus Oberhausen zusammen. Pater Tobias konnte sich vor Ort von der segensvollen Wirkung der Projekte überzeugen. In den Dörfern Sodo und Vogan nahm er an der Einweihung zweier Kindergärten teil.

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Eine große Einweihungsfeier musste natürlich sein.

Dort lernen die Mädchen und Jungen die Amtssprache Französisch, um später in der Schule dem Unterricht besser folgen zu können. "Die Kinder haben sich über ihren Neubau riesig gefreut", erzählte Pater Tobias, der außerdem für die Ausstattung bestehender Kindergärten in Agbodrafo und Patatoukou gelaufen war. Einem Deutschlehrer in Sodo sicherte er schließlich den Kauf von 100 Deutsch-Französisch-Wörterbüchern zu.

Vor seiner Rückkehr hatte der Marathon-Pater Gelegenheit, in Lomé prominente Landesvertreter und auch den deutschen Botschafter zu treffen. Durch die erlebte Gastfreundschaft und den Erfolg der Projekte des Oberhausener Vereins motiviert, versprach der Pater, 2023 wiederzukommen und als dann 60-jähriger erneut bei einem Marathon anzutreten, um einen weiteren Beitrag zur Förderung der Kinder in Togo zu leisten.

Christoph Brützel

Christoph Brützel wurde 1954 in Brauweiler bei Köln geboren, machte Abitur und Studium der BWL in Köln mit Promotion. Er arbeitete unter anderem als Direktor der Lufthansa und Geschäftsführer der LTU, als Professor an der Internationalen Hochschule Bad Honnef und als Berater und Autor im Bereich Luftverkehr. Verheiratet, drei Kinder. Seit 1995 im RC Düsseldorf-Süd, Sekretär 2002-2022, Präsident 2022/2023, Distrikt-Sekretär 2022-2024, PHF+2.