Berufsdienst im Distrikt 1950
Auch krumme Wege führen zum Ziel
Der Berufsdienst ist eine Kernkompetenz Rotarys, sein Aufgabenspektrum breit und oft schwer zu fassen. Drei Beispiele aus dem Distrikt 1950.
Die klassischen Berufsbörsen bieten einige Clubs im Distrikt schon seit Jahrzehnten an. Andere engagieren sich in der Leseförderung, vermitteln soziale Kompetenzen oder entsenden Stipendiaten. Wieder andere Clubs melden fast nie ein Berufsdienstprojekt, sind aber trotzdem hoch aktiv. Denn die Grenze zum Gemeindienst ist fließend, die Zuordnung oft subjektiv.
Könner sind gefragt
Das gilt zum Beispiel für eines der ersten Projekte des im Januar gegründeten RC Schweinfurt Friedrich Rückert. „Voller Erfolg für Schweinfurter Talentbühne“, meldete der junge Club, nachdem er gemeinsam mit den örtlichen Innungen und der Arbeitsagentur mehr als 230 Flüchtlinge mit Bleiberecht sowie rund 60 Handwerksbetriebe zusammengebracht hatte. Im Mittelpunkt der „etwas anderen“ Jobbörse stand das praktische Können: Ob beim Bauen oder Backen, in der Krankenpflege oder der Kfz-Werkstatt – an zwölf Stationen durchliefen die Teilnehmer ein „Casting“ für qualifizierte Zuwanderer.
„Die Flüchtlinge waren hoch motiviert“, zieht Gründungspräsident Past-Gov. Klaus Eckhardt Bilanz. Fast die Hälfte der Migranten habe Zusagen für Praktika, Aushilfsjobs oder sogar eine Ausbildung erhalten. Hindernis seien meist lediglich mangelnde Deutschkenntnisse gewesen. Zudem habe der Club mit der Talentbühne unbürokratische Integrationsarbeit geleistet und „den Grundstein gelegt, um Vorurteile abzubauen“.
Eine eher klassische Berufsdienstveranstaltung boten die drei Bamberger Clubs an, wenngleich mit neuem Konzept.
An zwei Gymnasien kamen sie mit Schülern und Eltern ins Gespräch über die „richtigen Pfade in Richtung Beruf“. Dabei ging es zunächst nicht um die Berufswahl, sondern um den Weg dorthin – vom Praktikum über die Lehre bis hin zum Studium.
Eine wichtige Erkenntnis aus der Diskussion zwischen „Junioren“ und „Senioren“: Statt nur gerade Entwicklungslinien nachzuzeichnen, sollten auch gescheiterte Bewerbungen, langweilige Praktika, Studienabbrüche oder Erfolge im zweiten Anlauf zur Sprache kommen. Ansonsten gab es jedoch viel Lob. Ein zweites Forum im neuen Jahr soll sich nun den konkreten Berufen widmen.
Pfade in den Beruf
„Das Wissen im Club nutzen, um Jugendliche für neue Themen zu begeistern“, wollte auch der RC Lohr-Marktheidenfeld mit seinem „Rotarischen Jugendmeeting“.
Dabei erfuhren drei Dutzend junge Teilnehmer von der Autorin Birge Tetzner und dem Komponisten Rupert Schellenberger, wie ein Hörbuch entsteht. Gemeinsam erarbeiteten sie, wie die Geräusche entstehen, wie man die Musik auswählt und worauf es beim Sprechen ankommt, bevor sie am Ende ihr eigenes Hörspiel präsentierten. Für den einen oder anderen vielleicht ebenfalls ein künftiger Berufswunsch …
Weitere Meldungen aus dem Distrikt finden Sie unter rotary.de/distrikt/1950
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