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Abstatt

Bescherung an der Autobahn

Abstatt - Bescherung an der Autobahn
Die Freundinnen und Freunde des RC Abstatt-Lauffen machten an Heiligabend Lkw-Fahrern eine Freude. © Peter Riek

Mit einer einfach umzusetzenden Sozialaktion hat der RC Abstatt-Lauffen LKW-Fahrer auf einem Rastplatz überrascht.

Julius Schölkopf01.03.2023

Für viele Menschen ist es selbstverständlich, dass sie an Heiligabend mit ihrer Familie zusammenkommen, gemeinsam zu Abend essen und den Verwandten mit Geschenken eine Freude machen. Doch sehr viele Lkw-Fahrerinnen und Fahrern müssen Weihnachten auf gemütliches Beisammensein mit den Lieben verzichten und diesen Feiertag – wie jeden anderen Feiertag auch –aufgrund des Fahrverbots auf dem Rastplatz verbringen.

Wer die Bilder von Rasthöfen und Parkplätzen an Wochenenden entlang der Autobahnen im Land kennt, kann sich vorstellen, wie trostlos ein Heiligabend weit weg von zu Hause auf einem Rastplatz sein muss. Der Rotary Club Abstatt-Lauffen hatte sich deshalb vorgenommen, „gestrandete“ Lkw-Fahrerinnen und Fahrer aufzumuntern und ihrem einsamen Weihnachtsfest etwas entgegenzusetzen – mit einer Bescherung auf dem Rastplatz. So bekamen die am 24. Dezember auf dem Rasthof Wunnenstein an der A81 (bei Heilbronn) übernachtenden Trucker einen Überraschungsbesuch von den Clubmitgliedern aus Abstatt und Lauffen, die jedem eine von Künstler Peter Riek gestaltete Tasche mit Weihnachtsgebäck, Obst, Wurst, Schokolade und Getränken überreichten. 

Zu wenig Wertschätzung

Die Dankbarkeit der Fahrer für die Geschenke war groß. Stephan Hald (RC Abstatt-Lauffen) betonte, dass die Lkw-Fahrer Versorger der Wirtschaft und der Verbraucher seien und ihr Beruf nur äußerst unzureichend wertgeschätzt würde. „Das überraschte und freundliche Lächeln der beschenkten Lkw-Fahrer gab uns ein glückliches Gefühl“, fasst der Organisator der Aktion zusammen. Allerdings konnten die Clubfreunde das Heimweh der gestrandeten Fahrer so deutlich spüren, dass sie beschlossen, die Aktion am Heiligabend dieses Jahres zu wiederholen. 

Dann sollen die Tüten durch Dosengerichte erweitert werden, da viele Fahrer ihre Mahlzeiten auf Gaskochern zubereiten. Die Organisatoren würden sich freuen, wenn sich bundesweit auch weitere Clubs fänden, sich dieser einfach umzusetzenden Aktion auf Rastplätzen an unseren Autobahnen anzuschließen. Der Organisationsaufwand ist gering. Um die Zahl der benötigten Tüten mit Geschenken zu ermitteln, braucht man nur die Zahl der Lkw-Stellplätze der infrage kommenden Raststätten zu ermitteln. 

Julius Schölkopf
Julius Schölkopf  (Rotary Club Stuttgart-Wildpark, Rotaract Club Ludwigsburg) studierte Volkswirtschaftslehre in Mannheim, Zürich und Heidelberg und promoviert in empirischer Wirtschaftsforschung. 2015 wurde er über ein RYLA-Seminar Mitglied bei Rotaract. Er hatte unter anderem mehrere Jahre das Amt des Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit in seinem Club inne, arbeitete im Organisationsteam des KidsCamps in Heilbronn mit und vertrat den Distrikt 1830 als Assistant-Distriktsprecher (2018/19) und als Distriktsprecher (2023/24). Seit sechs Jahren engagiert er sich bei Rotaract Deutschland unter anderem im Ressort Öffentlichkeitsarbeit (Sprecher 2021/22) und im Bereich Organisationsentwicklung und Verfahrensfragen. Von Frühjahr 2021 bis Juli 2023 war er als Distriktberichterstatter für den Distrikt 1830 aktiv.