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Porträt

Eine Herzwerkerin

Ein Porträt über Melanie Huml, Mitglied im Rotary Club Bamberg-Schloss Geyerswörth

Peter Thürl14.04.2014

Wenn viele kleine Leute an vielen Orten viele kleine Schritte tun, können sie die Welt verändern.“ Das afrikanische Sprichwort ist Lebensmotto der Ärztin Melanie Huml (38), seit 2005 Mitglied des RC Bamberg-Schloss Geyerswörth und seit 10. Oktober 2013 CSU-Staatsministerin im neuen Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege und jüngstes Mitglied im zweiten Kabinett Seehofer.

Ein Amt, das sie fordert und das täglich politische Erdung in der Gesellschaft braucht. Melanie Huml weiß, dass sie dabei auf alle Freundinnen und Freunde in Bambergs jüngstem Rotary Club zählen kann. Er feierte im Februar 2014 sein zehnjähriges Bestehen. Mit Herz dabei Melanie Huml. Sie lebt mit ihrem Club und ist präsent, wann immer es ihre Zeit erlaubt. Das liegt an ihrem Lebensmotto, das sich harmonisch in die rotarische Zielvorstellung von Paul Harris einfügt als Umsetzung von „Service Above Self“.

Ein Vorbild
Mit dem Wort „Vorbild“ müssen Biografen sorgfältig umgehen. Für die Karriere der Rotarierin Huml, die bei ihrer Aufnahme in den Club 2005 die Jüngste war, sind jung und Vorbild aber Attribute, die ihre Arbeit in Politik und Gesellschaft präzise beschreiben. Sie veranlassten die Süddeutsche Zeitung 2010 sogar dazu, von ihr als „Sammlerin von Superlativen“ zu sprechen.
Mit Recht. Bei den Kommunalwahlen im März 2002 zog sie als jüngstes Mitglied in den Bamberger Kreistag ein, bei den Landtagswahlen im September 2003 zum ersten Mal als jüngstes Mitglied in den Bayerischen Landtag. Im Oktober 2007 berief sie der Bayerische Ministerpräsident Beckstein als jüngste Staatssekretärin in sein Kabinett, Horst Seehofer bestätigte sie 2008 in ihrem Amt und machte sie jetzt zur jüngsten Ministerin in seinem zweiten Kabinett.

Wertschätzung für Pflegekräfte
Eine gute Wahl, wie die ersten 100 Tage im Amt zeigen. So überschreibt Die Welt ein Interview mit ihr anerkennend: „Ministerin zwischen Schnuller und Pflegereform“ und hebt damit auf die Tatsache ab, dass sie das erste Mitglied der Bayerischen Staatsregierung ist, das während ihrer Amtszeit Mutter geworden ist. Im Interview sagte sie dazu: „Emanuel (2) hat sich daran gewöhnt, dass die Mama weniger da ist, dafür meine Eltern, meine Schwiegereltern und mein Man umso mehr. Mein Sohn ist ein sehr aufgewecktes, fröhliches Kind, das die Mama, wenn sie da ist, ganz für sich hat. Und manchmal finde ich einen Schnuller oder einen Legostein in meiner Handtasche, den er mir als Andenken mitgegeben hat.“

Ein Ziel Humls ist es, neben ihrer Forderung, dass es an jeder medizinischen Fakultät in Deutschland einen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin geben muss, an dem Hausärzte als die Navigatoren im Gesundheitswesen ausgebildet werden, die Wertschätzung für Pflegekräfte zu erhöhen und mehr Schüler für diese Berufe zu begeistern. Dazu startete sie als „politische Herzwerkerin“ die Kampagne „Herzwerker“. Ein starker Zusammenhalt der Generationen ist dabei für sie Zukunftsbaustein in einer älter werdenden Generation. Rotarisch beweist sie das durch ihre aktive Förderung des Jugendförderzentrums „BasKIDhall“ in Bamberg, das auf der seit Jahren erfolgreichen Aktion „BasKIDball“ der drei Bamberger Clubs aufbaut.