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Sierra Leone

Hoffnung für Sierra Leone

Sierra Leone - Hoffnung für Sierra Leone
Die Ärzte Wolfgang Haller, Artur und Birgitta Klaiber sowie OP-Schwester Tanita Kräuter mit Patienten und Teammitgliedern vor der Orthopädischen Station © RC Ebersberg-Grafing

Der RC Ebersberg-Grafing hilft, in einem der ärmsten Länder der Welt eine unfallchirurgische Grundversorgung aufzubauen

Peter Jordan01.02.2019

Unfallchirurgie und Orthopädie sind für einen Westeuropäer eine Selbstverständlichkeit – ganz anders in vielen afrikanischen Ländern, speziell in Sierra Leone, das in der Vergangenheit durch einen Bürgerkrieg und den Ausbruch einer Ebola-Epidemie in seiner Entwicklung noch weiter zurückgeworfen wurde.

Nur 100 Ärzte im Land
Eine Unfallchirurgie oder Orthopädie existiert im ganzen Land nicht. Ein Unfall mit Knochenbruch führt damit in der Regel zu einer lebenslangen Behinderung. Da es überhaupt nur sehr wenige Ärzte für die Grundversorgung gibt, werden derzeit Krankenpfleger und -schwestern in einer dreijährigen Weiterbildung in „Basis-Chirurgie“ ausgebildet. Die NGO Orthopädie für die Dritte Welt (ODW) ist seit 2004 regelmäßig in dem von Ordensbrüdern geführten Krankenhaus Saint John of God tätig. Einige Wochen im Jahr werden dort Patienten unfallchirurgisch und orthopädisch behandelt und es wird eine ganzjährige Grundversorgung aufgebaut. Mithilfe des RC Ebersberg-Grafing und eines Distrikt-Grants von D 1841 wurde ein Surgical Health Officer (SHO) angestellt. Dieser wird durch vier Teams, die je zwei Wochen pro Jahr im Frühjahr und Herbst in der Klinik arbeiten, in Basis-Unfallchirurgie ausgebildet. Laufend steht er via WhatsApp mit dem Ärzteteam in Verbindung und kann so um Rat fragen und Röntgenbilder zur Beurteilung schicken. So wird zumindest eine Basisversorgung vor Ort gewährleistet.

Die Knochenarzt-Visite steht wieder an
Im Rahmen eines einzelnen Einsatzes konnten etwa 86 Patienten operativ versorgt und knapp 450 Patienten ambulant behandelt werden. Dafür wurden über Spenden die notwendigen Instrumente und eine Durchleuchtungsanlage angeschafft – sowie über die Bayerische Staatsregierung ein neuer Generator, um die Stromversorgung zu stabilisieren. Für viele Unfallopfer der Region ist dies die einzige Hoffnung, wieder ein normales Leben zu führen. Die Menschen wissen, dass im Februar und im November die german bone doctors wiederkommen.