BREMEN
Langeweile nicht erlaubt
Die Flüchtlingskrise, aber auch rotarische Themen standen im Mittelpunkt des 2. Rotary-Barcamps – Persönliche Notizen des Distriktberichterstatters
Per E-Mail hatte ich Nachricht von Christiane Weiss (RC Bremen-Hansa) bekommen: Gov. Remmer Edzard habe vorgeschlagen, ob ich nicht am 2. Rotary Barcamp im Bremer Hotel Marriott teilnehmen wolle. Ich hatte zwar einen Artikel vom ersten Barcamp bearbeitet, konnte mich aber nicht mehr recht erinnern, wie ein solches Barcamp funktioniert. Aber wenn der Governor ruft, gibt es kein langes Nachdenken. Also anmelden und hinfahren. Ein paar Tage vor dem Camp kommt das Programm. Aha, beim Barcamp trifft man sich also in verschiedenen Arbeitsgruppen, wobei die Themen zu Beginn von den Teilnehmern festgelegt werden. Als unhöflich gilt, wer trotz Langeweile in einer Gruppe bleibt. Man dürfe dann durchaus die Gruppe wechseln oder einen Kaffee trinken gehen, teilt Roland Hindmarsh (RC Worpswede) mit. Toll, denke ich! Dann mache ich das wie beim Bremer Kirchentag 2009. Damals hatte ich nach drei Stunden genug und bin einfach in ein Innenstadtcafé gegangen. Dieser Ausweg bleibt mir in jedem Fall.
KNIFFLIGE FRAGEN ZUM ASYL
Nach der Begrüßung diskutiere ich in einer Gruppe zum Thema: „Was raten wir Kanzlerin Merkel zur Flüchtlingsfrage?“ Wir merken: Einfach ist die Antwort nicht. Politisches Asyl kann nicht begrenzt werden; auf Dauer hilft nur Veränderung vor Ort in den Ländern Afrikas und Asiens. In einem anderen Raum geht es danach um die Öffentlichkeitsarbeit bei Rotary. Ich muss als Mitarbeiter des Magazins manche Kritik einstecken. Aber unter Freunden lobhudelt man nicht. Ich gehe mit neuen Impulsen raus. Später geht es noch einmal um die Perspektiven von Flüchtlingen. Sprache und Ausbildung ist alles. In der letzten Gruppe wird debattiert, wie man Rotarier zu sozialer Tätigkeit und regelmäßiger Teilnahme motivieren kann. Dann kommt die Schlussrunde. Es ist 18 Uhr. Ich wollte mich doch zwischendurch absentieren! Hab’ ich ganz vergessen. Offenbar war mir nicht eine Sekunde langweilig.
Auf dem Weg zurück kommen mir Horden von Werder- und Hertha-BSC-Fans entgegen. Ein solches Gedränge würde mich ansonsten nerven. Aber ich bin noch ganz bei diesem gelungenen Programm und denke nur: Mancher Rotarier hat etwas verpasst. Weil er nicht beim Barcamp war.
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